Die drei neuen Kages-Vorstände werden mit einem Monatseinkommen von 15.500 bzw. 16.500 Euro und einer Prämie von 31.000 Euro weit mehr verdienen, als Sie als Latte vorgegeben haben. Warum sind Sie umgefallen?
HELMUT HIRT: Das hat nichts mit Umfallen zu tun. Es liegen die Gehälter unter den Gehältern der Altvorstände von 17.500 Euro. Künftig gibt es keine Valorisierung mehr. Man sollte jetzt diesen drei Leuten eine Chance geben und sie nicht hinrichten und ihre Gehälter diskutieren.

Mit der Erfolgsprämie von 31.000 Euro werden sie über den alten Verträgen liegen und haben gleichzeitig die Absicherung eines Vertragsbediensteten.
HIRT: Die Ziele müssen sie erst einmal erreichen. Ich gestehe, dass ich es noch nicht durchgerechnet habe, aber bei einer Valorisierung wären sie vielleicht besser gelegen als bei der Prämie.

Als Landesrat verdienen Sie rund 12.000 Euro und sind verantwortlich für das gesamte Gesundheitssystem im Land. Die weit höheren Gehälter Ihrer Manager, die gleichzeitig ein Rückkehrrecht haben und somit risikolos arbeiten können, halten Sie für gerechtfertigt?
HIRT: Ich habe kein Problem damit. Die Gehälter entsprechen der Vertragsschablonenverordnung des Bundes und liegen unter jenen anderer Länder. Die Verträge sind auch nicht mehr wie in der Vergangenheit eine Mischmasch-Regelung. Freistellungen und Rückkehrrecht gibt es auch in der Privatwirtschaft. Es geht hier um drei Manager, die für das Schicksal von 17.500 Mitarbeitern zuständig sind. Michael Höllwarth dürfte in seiner neuen Funktion nur unwesentlich mehr verdienen als bisher.

Worin besteht das Risiko dieser Vorstände?
HIRT: Dass sie scheitern. Wir erwarten irrsinnig viel. Der Betriebsabgang ist mit vier Prozent gedeckelt und einzuhalten. Wie soll man gute Leute gewinnen, wenn man sagt: Wenn du scheiterst, stehst du am Arbeitsamt.

In der Spitalsszene wird kritisiert, dass fast nur noch interne Besetzungen möglich sind, weil sich gute Leute von außen kaum noch interessieren.
HIRT: Auch hier ein offenes Wort: Die Gesundheitsszene ist ein Ort der politischen Auseinandersetzungen. Deshalb haben wir Mühe, gute Leute zu finden. Welcher Manager managt gerne einen Betrieb, wenn er einmal in der Woche in der Zeitung steht.

Oder einen Anruf aus der Regierung bekommt . . .
HIRT: In der Kages wurde 23 Jahre Parteipolitik betrieben. Mich interessieren nur fachliche Fragen.

Die ÖVP vermutet, dass Ex-Vorstand Hecke einen Konsulentenvertrag bekommt. Stimmt die Vermutung?
HIRT: Es gibt keinen Vertrag. Dass aber der neue Vorstand ihn noch fragt, wird ja erlaubt sein.