Erstaunlich, was aus aus einem ehemaligen Lampengeschäft alles werden kann. Die Adresse Kaiserfeldgasse 19-21 jedenfalls verwandelte Betreiber Rudi Lackner in ein Cafe, das an eine in Graz in den letzten Jahrzehnten etwas verblasste Tradition anschließt: die des ehrwürdigen Kaffeehauses.

Seit vier Jahren betreibt er das "Cafe Kaiserfeld", seit letzten Dezember hat Lackner nun das Cafe um einen Nichtraucherraum erweitert. Für die Langschläfer serviert man bis 14 Uhr verschiedene Frühstücksvarianten. Aber auch beim Tagesteller von 11.30 bis 13.30 Uhr setzt man auf Vielfalt. Leckere Suppen (Erdäpfel-, Bohnen- oder Gulaschsuppe) löffelt man um günstige 3,90 Euro. Bei den Hauptgerichten gibt es neben jenen aus Fleisch auch Fisch oder Vegetarisches, inklusive Suppe je 5,60 Euro. Am Donnerstag aber ist spezieller Schnitzeltag im Cafe Kaiserfeld (5,60). Empfehlenswert sind auch die Nachspeisen, etwa der Schokoladekuchen (2,10).

Für den neuen Raum, doch nicht nur für diesen, hat sich Lackner einiges einfallen lassen: Man nimmt Platz auf bequemen Polstermöbeln, der Schwedenofen mit Sichtglas erwärmt nicht nur das Gemüt und die gut bestückte Bibliothek - viel Handke, viel Mankell - macht das kultivierte Verweilen ganz leicht.

Lackner will mit seinem Cafe eine mitteleuropäische Kaffeehaustradition wiederbeleben, die es einst von Budapest bis Paris gegeben hat. Deshalb hängen hier auch Kaffehausbilder aus Paris, die originalen Jugendstilmöbel kommen aus Budapest, die Luster aus Wien, Theke und Kaffeemaschine sind aus Italien. Alles zusammen wirkt sehr stimmig und erstaunlich zeitgemäß, weil klassisch.

(Stand: 10. März 2008)