Am Parkett der Leobener Sporthalle stehen sich 14 Mann gegenüber und versuchen wieder einmal die grundsätzliche Frage zu klären: Ist Leoben reif für den Aufstieg in die HLA, die höchste Handball-Spielklasse Österreichs? Leoben-Boss Claus Hödl lacht - und antwortet mit: "Ja, natürlich!" Dem schließt sich auch Trainer Ferenc Bede an. Und die Spieler? Die legen gegen den HLA-Klub Gänserndorf los, wie von der Tarantel gestochen. Wie es aussieht, will man nach dem Sieg gegen Westwien zum Auftakt des Aufstieg-Play-offs gleich die nächste HLA-Truppe zerstören.

"Leoben-Viertelstunde." Doch die Niederösterreicher zeigen sich abgebrüht. Nehmen zuerst das Tempo aus dem Spiel und übernehmen nach der 6:5-Führung in der 18. Spielminute auch gleich das Kommando. Allerdings nur bis 15 Minuten vor dem Schlusspfiff. Dann kommt eine "Leoben-Viertelstunde", die das obersteirische Publikum entzückt. 46. Spielminute: Leoben geht in Führung (21:20), die 800 Fans in der bummvollen Halle johlen wie verrückt. 49. Spielminute: Leoben führt 23:20, die sieben Trommeln der "Leobner Vikings" lärmen ohrenbetäubend und peitschen Werner Lint und Co. zur Hochform. 55. Spielminute: Der Saalsprecher fordert "Ramba Zamba" und bekommt es gewährt. Leoben siegt gegen Gänserndorf 30:29. Die Helden am Parkett werden mit einem wilden Ständchen der Vikings, stehende Ovationen und ausgelassenen Tanzeinlagen auf der Tribüne belohnt.

Nicht optimal. Nicht optimal lief es für die Grazhoppers: Man hatte mit Westwien ebenfalls einen HLA-Klub zu Gast. Graz führte in der Halbzeit mit 15:12 und war zudem über weite Strecken spielbestimmend. Warum es trotzdem eine 28:31-Niederlage setzte, erklärt Grazhoppers-Obmann Michael Schweighofer: "Wir haben großartig gespielt, aber bei 24:25 in der 50. Minute haben sich die Dummheiten eingeschlichen. Die Niederlage tut fürchterlich weh." Bruck siegte im Abstiegs-Play-off gegen Hollabrunn 28:22.