"Bitte warten" heißt es für das geplante Einkaufszentrum beim Leiner in der Annenstraße. VP-Planungsstadtrat Gerhard Rüsch legt dem Gemeinderat Donnerstag den Bebauungsplan vor, die notwendige Zweidrittel-Mehrheit bekommt er aber nicht zusammen. Zwar signalisiert die FPÖ ihre Zustimmung, SPÖ, KPÖ und Grüne legen sich aber ob der "fehlenden Verkehrslösung" quer - das Projekt liegt damit für mindestens ein halbes Jahr auf Eis. Alle drei kritisieren, dass zum geforderten Tram-Tunnel lediglich Absichtserklärungen vorliegen.

Millionen. "Das jetzt ausverhandelte Paket ist es wert, dass man es einem Beschluss zuführt. Der ECE-Vorstand ist bereit, neun Millionen Euro für Verkehrsmaßnahmen auf den Tisch zu legen", meint Rüsch. Es gehe bei der Stadtgalerie um eine Investition von 220 Millionen Euro und rund 1000 Arbeitsplätze. Das sei eine große Chance für die Annenstraße.

Anrainer. "Das würde zu einer drastischen Verschlechterung für die Anrainer führen", ist SP-Vizebürgermeister Walter Ferk genauso überzeugt wie Grünen-Klubchefin Sigi Binder, die von einer Mehrbelastung durch den Autoverkehr von 20 Prozent ausgeht. Ferk: "Rüsch hatte eineinhalb Jahre Zeit und jetzt will er es kurz vor der Wahl ohne finanzielle Grundlagen durchpeitschen. Die Planungen sind ein Desaster."

Dagegen. KP-Klubchef Josef Schmalhardt ist vor allem dagegen, dem deutschen Großkonzern ECE im Gegenzug zum neun Millionen Euro-Beitrag die Gemeindeabgaben (Kanal etc.) zu erlassen. "Bei den Großen geben wir nach, aber bei den Kleinen ist man streng - so kann es nicht gehen."

Gelassen. Der ECE-Konzern sieht die Lage gelassen. "Ein halbes Jahr wird nutzlos vertan, aber so ist das, wenn Wahlen sind", so Sprecher Christian Saadhoff.