Die Bürgerinitiative Lebensqualität Puntigam kämpft seit Jahren vehement gegen die geplante Errichtung einer Lagerhalle der Eisenhandelsfirma Kovac zwischen Alter Poststraße und Zeppelinstraße. Jetzt wurde ein Kompromiss mit einem wesentlich kleineren Zubau angeboten, allerdings nur, wenn die Anrainer auf jedwede Einwendung verzichten. "Das ist eine eklatante Erpressung, so unter dem Motto ,Wenn ihr die kleine Halle nicht nehmt, bekommt ihr halt die große'", erklärt Franz Harzl von der Bürgerinitiative. Man überlege das Antreten bei der Gemeinderatswahl im Jänner mit einer Bürgerliste Lebensqualität Graz.

Die Zeit drängt. Kurz zur Vorgeschichte: Die Reduktion der neuen Hallenfläche von ursprünglich über 13.000 Quadratmetern auf nur noch 2500 m2 wurde schon im Sommer heurigen Jahres in einem Vertrag über einen Grundstückstausch zwischen der Firma Kovac und der städtischen Immobilientochter GBG paktiert. Danach erwirbt die GBG 12.500 m2 der Kovac-Fläche in der Alten Poststraße, Kovac im Gegenzug 10.000 m2 im Innovationspark Puchstraße. Der Haken daran: Der Deal geht nur über die Bühne, wenn Kovac bis 17. Dezember 2007 alle Bewilligungen für die große Halle in der Alten Poststraße bekommt.

Kompromiss. Von einer Erpressung könne jetzt keine Rede sein, erklärt man im Büro des für die Bewilligungsverfahren zuständigen Stadtrates Werner Miedl (ÖVP). In mehreren Gesprächen zwischen Kovac, Anrainern und der Behörde sei man zu einem guten Kompromiss gekommen. Der da lautet: Kovac reicht nicht mehr das große Projekt ein, sondern gleich das reduzierte. Das soll jetzt morgen Inhalt der Bauverhandlung sein. Der Vorstand der Bürgerinitiative habe laut Harzl auch beschlossen, von Einwendungen abzusehen. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass es Einsprüche der Nachbarn gibt, die auch von der kleinen Lösung extrem betroffen wären. "Wir haben die Sorge, dass Querschüsse Einzelner die Sache doch noch zum Scheitern bringen könnten", heißt es im Miedl-Büro dazu.