Wenn mehr als 400 Entscheidungsträger aus der Wirtschaft Jahr für Jahr zum Businessforum des steirischen Paradeunternehmers Werner Gröbl und der Kleinen Zeitung pilgern, könne man wohl nicht ganz falsch liegen, wagte Walter Walzl, Geschäftsführer der Kleinen Zeitung, keine allzu kühne Hypothese. Man sehe sich vielmehr auf dem richtigen Weg und habe sich heuer mit der "Rhetorik" wieder einem Thema gewidmet, das nicht nur im Berufsleben immer bedeutender werde.

"Zuvielisation". Wie wichtig, untermauerte postwendend Prof. Hermann Scherer, renommierter Redner und vor allem Trainer aus dem bayerischen Freising. Der sein Credo, "Sie bekommen nicht, was Sie verdienen, sondern, was Sie verhandeln" mit unzähligen, launigen Beispielen untermauerte. In einer Gesellschaft, einer Zivilisation, die er angesichts des Überflusses als "Zuvielisation" bezeichnete, komme man mit normaler Kommunikation nicht mehr weit. Und je höher der Bildungsgrad sei, desto größer sei die Gefahr, das sich der Mensch nicht mehr verständlich ausdrücke.

"Kunden tot". Das Schlagwort "Der Fachidiot schlägt die Kunden tot" sei keine leere Hülse, neue Wege seien gefragt. Als Extra-Meile auf dem Weg zum Erfolg wertet Scherer etwa den Verkaufsansatz, erst Problembewusstsein zu schaffen und dann Lösungen anzubieten, bei Verkaufsgesprächen Fragen zu stellen ("Was schlagen Sie vor?"), und dann auch auf Antworten warten zu können. Richtiges Reden, richtiges Verhalten, richtiges Verhandeln ist ein Postulat des mehrfachen Buchautors Scherer, die richtige Vernetzung das zweite. Und da sei es nicht entscheidend, wie viele Leute man kenne, sondern "wie viel Leute kennen mich?"

"Hart und teuer". Der als "härtester und teuerster" Rhetoriktrainer apostrophierte Rolf. H. Ruhleder legte an Hand von Übungsbeispielen und Rollenspielen dann den Wert einer effektiven Gesprächsführung dar, um geschäftliche Abschlüsse tätigen zu können. "Wie man startet, so liegt man im Rennen", ist einer der Kernsätze. Ein zweiter: "Der erste Eindruck ist entscheidend, der letzte bleibt". In der nonverbalen Kommunikation spielten Äußerlichkeiten eine größere Rolle als Fachwissen - und über allem steht die Devise "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst".

Gegen Ende der Veranstaltung führte der Orthopädie-Facharzt Helmut Fliesser den Einfluss von Ernährung, Bewegung und Lebensweise auf Erfolge im Beruf dem Publikum an Hand von Praxisbeispielen vor.