Die Zeit wird jetzt angehalten am Grazer Schloßberg. Das heißt aber nicht, dass in Graz jetzt der totale Stillstand ausgerufen wurde. Ganz im Gegenteil, die dringende Sanierung des Grazer Wahrzeichens, des Uhrturms, kommt jetzt endlich in Gang. Liegenschaftsreferent Stadtrat Wolfgang Riedler und Liegenschaftsdirektor Karlheinz Fritsch haben höchstpersönlich die Arbeiter ans Werk begleitet.

Ausgeklügelter Plan. Nach einem von Experten des Denkmalamtes, der Liegenschaftsverwaltung und der TU Graz ausgeklügelten Plan werden zuerst Kernbohrungen durchgeführt. Das Bohrmaterial wird dann eingehend analysiert. Daraus gibt es dann die letzten Schlüsse auf die Ursachen der Schäden und vor allem, wo man mit der nachhaltigen Sanierung ansetzen muss. Direktor Fritsch: "Die Feuchtigkeit von unten lässt sich ja relativ leicht erklären, jene von oben gibt aber Rätsel auf. Man kann nicht ausschließen, dass man etwa auf Spuren von Urin stößt. Der Uhrturm war ja einmal bewohnt."

Drainage. "Die Sanierungsmaßnahmen, die letztendlich veranlasst werden, hängen natürlich von der Untersuchung ab: "Es wird darauf hinaus laufen, dass wir dem Uhrturm eine Drainage umbinden. Das wird nicht einfach, bei einem Untergrund aus Fels und dem Mauerwerk der Bastei", so Fritsch. Außer Betrieb. Während der jetzt laufenden Bohrungen, die etwa zwei bis drei Wochen dauern werden, wird das Uhrwerk außer Betrieb gestellt und zum Schutz eingehaust. Auch das Glockengeläute wird während dieser Zeit nicht zu hören sein. "Gleich anschließend an die Bohrungen wollen wir mit den ersten tatsächlichen Sanierungsschritten beginnen. Das Gerüst ist ja schon aufgebaut", berichtet Fritsch.