Der Arbeitsmarkt braucht gut ausgebildete Kräfte. Arbeitsuchende, die keine Ausbildung vorweisen können, haben keine Chance auf einen ansprechenden Job.

Erfolgreiche Vermittlungen. Im Oktober wurden in der Steiermark gegenüber dem Vorjahr um fast ein Viertel mehr neue Stellen besetzt, rund 4500 Personen mehr an eine Arbeitsstelle vermittelt. Die Firmenchefs suchen fast ausschließlich Mitarbeiter, die eine gediegene Ausbildung vorweisen, sagt Karl-Heinz Snobe, Geschäftsführer des AMS Steiermark: "Bei Arbeitslosen, die lediglich einen Pflichtschulabschluss oder überhaupt keinen Abschluss haben, verzeichneten wir eine Zunahme um 3,2 Prozent." Bei den Lehrstellensuchenden ging die Arbeitslosigkeit um sechs Prozent zurück.

Vollbeschäftigung. In Österreich ging die Arbeitslosigkeit um 4,6 Prozent auf 204.840 Personen zurück. Die Arbeitslosenquote sank gemäß EU-Berechnung auf 4,3 Prozent. "Wir kommen der Vollbeschäftigung immer näher", kommentierte Wirtschaftsminister Martin Bartenstein. Nach heimischer Berechnungsart dauert es doch noch länger, da liegt die Arbeitslosenrate bei 5,7 Prozent. Der Unterschied: In Österreich wird die Verhältniszahl der Arbeitslosen an den unselbstständig Beschäftigten gemessen, in der EU jedoch an allen Beschäftigten, inklusive Selbstständige.

Problemzone Graz. In der Steiermark waren im Oktober 26.666 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind um 2,3 Prozent weniger als vor einem Jahr, nur der vorletzte Platz in der Bundesländerreihung. Oberösterreich ist mit minus 7,6 Prozent der Musterschüler. Dass die Steiermark abgeschlagen rangiert, hängt in erster Linie mit Graz zusammen. Hier stieg die Arbeitslosigkeit um vier Prozent. Als zweiter Bezirk zeigt noch Leibnitz steigende Tendenz (plus 3,4 Prozent). In allen anderen Regionen sank die Arbeitslosigkeit.

Wirtschaftsförderung. Die Politik sucht in Graz Wege zur Änderung der Lage. "Graz braucht mehr innovative Arbeitsplätze für die Zukunft", fordert Vizebürgermeister Walter Ferk. Wie? "Durch Förderung von Qualifizierung", sagt Ferk, mit Schwerpunkt auf Jugendlichen, Frauen und Facharbeitern. Umgesetzt werden sollen Pläne über eine Vernetzung mit Universität, TU und Forschungsbetrieben wie AVL oder Roche. Das Geld für die Aktivitäten soll teilweise aus der Wirtschaftsförderung der Stadt kommen. Ein schwieriges Unterfangen, die Qualifizierung ist eigentlich die Domäne des AMS.