Mit der seit dieser Woche rechtskräftigen Verurteilung des früheren Leiters des Grazer Umweltamtes und Geschäftsführers der städtischen Firma CPC, Karl Niederl, der über ein Ökoprofit-Projekt in Tunesien gestolpert ist, kann jetzt auch im Umweltamt formell der Schlussstrich gezogen werden. Nach der Urteils-Zustellung wird der Stadtsenat den suspendierten Niederl entlassen.

Rückblick. Zusammen mit dem Vermittler Hans Jörg Stalleker hat Niederl beim geplatzten Tunesien-Deal 1,027 Millionen Euro in den Sand gesetzt. Wegen Untreue wurde er im Mai 2006 zu drei Jahren Haft (zwei davon bedingt) verurteilt. Das Oberlandesgericht senkte jetzt die Strafe auf 30 Monate (zehn davon unbedingt). Das Urteil gegen Stalleker, sieben Jahre Haft wegen schweren Betruges, ist noch nicht rechtskräftig.

Entlassung. Die Konsequenz für Niederl: Er wird von der Stadt dem Dienstrecht entsprechend entlassen.

Auflassung möglich. Das Umweltamt wird seit der Suspendierung Niederls provisorisch geführt. Wann die Neuausschreibung erfolgt, ist noch nicht klar. Wie man aus Insiderkreisen im Rathaus hört, ist im Zuge der Neustrukturierung der Stadtverwaltung aber auch die Auflassung des Umweltbereiches als eigenes Amt mit Amtsleiter denkbar.