Die festen Marktstände auf dem Kaiser-Josef-Platz haben in den letzten Jahren den Bauernmarkt kulinarisch und auch als Treffpunkt wesentlich bereichert. Auch nach Marktschluss ist noch lange nicht Schluss und die Zeiten, da allein die Knacker und die Frankfurter mit Senf den Gaumen zu erfreuen hatten, sind auf dem Platz hinter der Oper längst vorbei. Der Platz ist trendy und ein Quartier geworden für den kulinarischen Genuss über den Tellerrand, vor allem Richtung Italien.

Zurück zum Ursprung heimischer Kost entführt wiederum das vor einer Woche eröffnete GösserStandl, ein grüner Ableger von Gösser-Bräu-Wirt Robert Großauer. Er übernahm zwei nebeneinander liegende Fleischer-Stände, führte sie zusammen und verfügt nun über den größten festen Stand auf dem Markt, der die nördliche Hälfte der Schlöglgasse einnimmt. Andrea Theissl und Harald Friedl schupfen kompetent den Stand.

Auch wenn die Tafel vor dem Lokal zum "MittagsQuickie" lädt, darf der Besucher nicht meinen, die Gäste verschwinden ins Lokal, weil sie einer schnellen sexuellen Verrichtung nachgehen wollen. Nein. Alles geht mit rechten Dingen zu. Gemeint ist natürlich das schnelle Mittagsgericht, um 4,10 Euro. Jeden Tag ein anderes: Schweinsbraten, Hirschragout, Putenschnitzel, heute gibt es Erdäpfelgulasch. Gestern kamen gefüllte Paprika mit Salzkartoffeln - und das flott - auf den Tisch. Allerdings: Die Salzkartoffeln erwiesen sich als Kartoffelpüree und die Fülle im Paprika überzeugte nicht. Zu fest in der Konsistenz (zu schnell aufgetaut?) und auch geschmacklich wäre daran noch etwas zu feilen. Man ist halt auch verwöhnt und kennt gefüllte Paprika noch von Großmutters Küche. Unerreichbar, sicherlich. Dafür ging es bei ihr auch nicht so "quick".

(Stand: 28. September 2007)