Das steirische BZÖ ist nicht präsent. Warum?
GERALD GROSZ: Das sehe ich nicht so. Auch die Kleine Zeitung spricht davon, dass das steirische BZÖ einen hyperaktiven Landesobmann hat!

Hyperaktiv im dunklen Wald laut pfeifen hilft aber wenig, oder?
GROSZ: 1 zu 0 für Sie. Aber gerade in der Steiermark zeichnet uns aus, dass wir, obwohl wir nicht im Landtag sitzen, mit sehr viel Mut und Offenheit Dinge anreden, die schief gehen.

Das größte Problem des BZÖ ist doch die fehlende Marke, das Alleinstellungsmerkmal. Was ist denn das für Sie?
GROSZ: Bürgerlich, rechts der Mitte...

... da wollen alle grasen...
GROSZ: Aber es gibt in Österreich keine bürgerliche Vertretung mehr. Da ist nur eine ÖVP, die sich im Sumpf der großen Koalition befindet, man definiert sich über das kollektive Schädeleindreschen der Sekretäre.

Sie hingegen wollen "Graz säubern". Was ist denn das Bürgerliche an dieser Position?
GROSZ: Das BZÖ ist eine bürgerliche Rechtspartei, die nach dem logischen Hausverstand agiert.

Ist "bürgerliches Denken" Ihrer Meinung nach also frei von jeder Ideologie?
GROSZ: Durchaus. Zumindest frei von jenem Lagerdenken, das es einem über Jahrhunderte verbot, anders zu denken. Die Politik hat die Verpflichtung wendig zu sein.

Das heißt, Sie wollen die Leute aus dem so genannten dritten Lager gar nicht, weil die zu sehr ideologiegeprägt sind?
GROSZ: Ich halte das Lagerdenken für schwer überholt. Damit wird man keine Antworten finden. Das beste Beispiel für eine Politik des logischen Hausverstandes ist der Kärntner Landeshauptmann, der von sich selber sagt, dass er sozial ist, demokratisch agiert.

Und was halten Sie von dem alten Spruch: Wer für alles offen ist, ist nicht wirklich dicht?
GROSZ: Der Andreas Khol hat viele gute Sprüche gehabt, aber nicht jeder war auch in die Zukunft gewandt.

Aber es bleibt doch immer noch die Frage offen: Wofür steht das BZÖ?
GROSZ: Das BZÖ ist jung, es ist nicht vorbelastet, und kann dadurch freier agieren. Die einseitige Antwort der FPÖ etwa, einfach nur den Kampf gegen den Islam auszurufen, ist mir für eine politische Partei in dem Land zu wenig. Dann müsste ich eine Religionsgemeinschaft gründen.