Von den einen sehnlich erwartet, von den anderen verteufelt - daran hat sich bei der in den Endzügen liegenden Verlängerung der Straßenbahnlinie 6 um 1,8 Kilometer vom Schulzentrum zur Wienerberger-Siedlung in der Peterstalstraße wenig geändert. Für Aufatmen sollte aber zumindest bald einmal die Beendigung der seit Frühjahr 2006 laufenden Bauarbeiten sorgen.

Letzte Schienen. Durch den milden Winter ist man um Monate voraus. Gestern erfolgte bei der Endschleife der Gleisschluss, die letzten Schienen wurden in ihr Bett gehoben. In den nächsten Wochen werden noch Restarbeiten entlang der Strecke und bei der neuen Endschleife gemacht. Dazu gehören die Oberleitung und die Neubepflanzung entlang der Trasse am St.-Peter-Pfarrweg.

Abgebunden. Gerade in diesem Bereich zeigte unser gestriger Lokalaugenschein: Mit dem langen Sechser wird das Peterstal nicht nur direkt ans Stadtzentrum abgebunden, auch optisch verändert sich der Randbezirk. Mit den Gleissträngen erobert die Stadt sichtlich die Peripherie.

Meilenstein Mit der Inbetriebnahme wird eine jahrzehntelange Diskussion um dieses Projekt ein Ende finden. "1975 bin ich zu den GVB gekommen und damals haben wir begonnen, diese Sechserverlängerung zu planen", erinnert sich GVB-Direktor Antony Scholz. Für Verkehrsstadtrat Gerhard Rüsch (ÖVP) ist dessen Realisierung ein "Meilenstein für den öffentlichen Verkehr in Graz". Die Stadtwerke-Vorstände Wolfgang Malik und Wolfgang Messner sehen darin den "nächsten wichtigen Schritt im zukunftsorientierten Ausbau des Grazer Schienennetzes" - nach der Verlängerung der Linien 4 und 5.