In Handschellen. Der 19-jährige Türke musste sich ganz schön klein machen. Er zwängte sich in eine nur 1,20 Meter lange Dachträgerbox, Luft bekam er lediglich durch einen kleinen Riss. Anfang Juni versuchte ein im Bezirk Feldbach lebendes Ehepaar den jungen Mann derart verstaut über den Grenzübergang Mureck zu bringen. Für die gebürtigen Türken klickten aber die Handschellen - schon seit Anfang des Jahres waren Beamte des Landeskriminalamtes (LKA), Gruppe für Menschenhandel und Schlepperei, den beiden auf der Spur gewesen.

Die Verdächtigen sollen, vermutlich unterstützt von ihrer Familie, seit rund eineinhalb Jahren für eine international tätige Schlepperorganisation mit Sitz in der Türkei gearbeitet haben. Auch in Graz konnte ein mutmaßlicher Komplize verhaftet werden. Die Verdächtigen sind teilweise geständig.

"Nettes Zubrot". Vor mehr als zehn Jahren war die Familie aus der Türkei nach Österreich gekommen, zuletzt lebte sie in Mühldorf bei Feldbach. Der 47-Jährige und seine Gattin gingen als Hilfsarbeiter einer geregelten Arbeit nach, zur Familie gehören auch noch zwei Söhne und eine Tochter. Allesamt sind sie längst österreichische Staatsbürger. Dass die Familie sich nebenbei auch mit Schlepperei ein nettes Zubrot verdient haben soll, das hat sich im Ort wohl niemand gedacht.