Nomen est omen - das gilt natürlich auch für die Grazer Schmiedgasse. Nach einer Verordnung von Kaiser Friedrich III. aus dem späten 15. Jahrhundert durften sich Hufschmiede mit ihren Werkstätten nur in dieser Gasse ansiedeln. Nicht weniger als sechs Schmiede finden sich hier in einem Verzeichnis aus dem Jahre 1572. Ein Relikt dieser Zeit findet sich in der Brühl-Auslage am Eck Landhausgasse. Zwei Steinsäulen samt Eisenringen, an denen die Pferde beim Beschlagen der Hufe angebunden wurden.

Das und vieles mehr erfährt man bei der Führung am kommenden Donnerstag (Treffpunkt: 17 Uhr, Amtshaus, Schmiedgasse 26) zum Auftakt der Aktion "Graz für Grazer" des Fremdenführer-Clubs für Graz und die Steiermark. Insgesamt 25 verschiedene Führungen werden heuer geboten. "Da ist viel Neues dabei. Erstmals zeigen wir - auf drei Termine aufgeteilt - etwa die religiöse Vielfalt in Graz unter Einbeziehung aller Glaubensgemeinschaften", erklärt Graz Guides-Geschäftsführerin Melitta Ranner. Anmeldungen (Tel. 58 67 20) sind nur für die Führungen mit Bus notwendig.

Zurück zur Schmiedgasse: "Neben den Schmieden gab es hier auch eine größere Ansammlung von Gasthäusern, Herbergen waren ja sonst eher in der Murvorstadt angesiedelt", weiß Graz-Führerin Sigrid Alber. Während die Pferde beschlagen wurden, haben sich die Fahrgäste der Kutschen hier bewirten lassen. So stieg Kaiser Josef II. inkognito im Lampelwirt in der Schmiedgasse ab. Und noch eines: In der Schmiedgasse steht das schmalste Haus von Graz.