Eine kurze Unachtsamkeit dürfte am Montagnachmittag in einer Grazer Kletterhalle einen tragischen Unfall ausgelöst haben. Beim Abseilen stürzte eine Leobenerin (32) aus 12 Meter Höhe auf Beton. Auch am Dienstag schwebte die Frau noch in Lebensgefahr.

Erster Kletterkurs. Die Studentin Petra Z. hat erst vor einem Monat mit dem Sportklettern begonnen. Im City Adventure Center in der Grazer Idlhofgasse, einer modernen, im Februar 2006 eröffneten Kletterhalle, hatte die 32-Jährige ihren ersten Kletterkurs gemacht. In eben dieser Halle passierte am Montag gegen 16 Uhr auch der Unfall.

Beim Abseilen abgestürzt. Die Steirerin war ohne Probleme eine Klettertour im Schwierigkeitsgrad vier plus nach oben geklettert, ein erfahrener Kletterer sicherte sie. Als sich Petra abseilte, passierte es: Aus rund 12 Metern Höhe stürzte die Sportlerin ab und schlug auf dem Betonboden auf. Matten sind hier gesetzlich nicht vorgesehen, Schutzhelme auch nicht. Mit schweren Kopfverletzungen und zwei Oberschenkelbrüchen wurde die Bewusstlose ins UKH Graz eingeliefert.

Menschliches Versagen wahrscheinlich. Am Dienstag nahm die zuständige Alpine Einsatzgruppe Deutschlandsberg ihre Erhebungen auf. "Wir können ein technisches Gebrechen ausschließen. Es dürfte menschliches Versagen vorliegen. Die Frau war vermutlich unsachgemäß in das Fixseil eingehängt. Dieser Fehler wurde beim Partnercheck (derjenige, der klettert, kontrolliert denjenigen, der sichert und umgekehrt; Anm.) übersehen", berichtete Abteilungsinspektor Roland Janko. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen, heute wird eine Rekonstruktion des Unfalls gemacht.

Betreiber betroffen. Die Betreiber der Kletterhalle zeigten sich über das Unglück betroffen. "Bei uns ist bisher noch kein schwerer Unfall passiert, da wir sehr hohe Sicherheitsstandards haben. Ein Restrisiko bleibt aber immer", erklärte Geschäftsführer Peter Schwarz.