Großalarm in der Gesundheitspolitik: Der schon fast fixierte Friedensschluss zwischen der Spitälergesellschaft Kages und der Medizin-Universität Graz (MUG) hängt plötzlich am seidenen Faden. Beide streiten seit Jahren, wie viel Geld die MUG der Kages für deren Forschungsaufwand im Grazer Klinikum zu überweisen hat. MUG-Rektor Josef Smolle und Kages-Chef Werner Leodolter legten einen Kompromiss vor, den auch Gesundheitslandesrätin Bettina Vollath befürwortet. Inhalt: Kages und MUG schließen sich eng zusammen. Der Haken: Die MUG schuldet der Kages noch ziemlich viel Geld, und auf einen Großteil dieser Forderung soll die Kages verzichten. Das will Finanzlandesrat Christian Buchmann, der berufsbedingt aufs Geld schauen muss, nicht akzeptieren. Er droht jetzt mit seinem Veto. Vollath will aber unbedingt einen einstimmigen Beschluss in der Landesregierung. Sie hat gestern sogar Wissenschaftsministerin Beatrix Karl zur Hilfe gerufen. Ob die SPÖ die Sache zur Not mit ihrer Mehrheit allein durchdrücken würde, stehe "noch nicht fest", so Vollath. Finanziell geht es um 15 bis 50 Millionen Euro, so genau kann das niemand sagen, weil jeder die Regeln anders liest. Alternative zur Einigung wäre eine Klage gegen den Bund - ein Horrorszenario für die Steuerzahler.