Für einen Agrarpolitiker ist das wie Weihnachten und Ostern zusammen. Alle sechs Jahre passt die EU ihre Landwirtschaftspolitik an die neuen Verhältnisse an, und dann ist für die Vertreter der Bauern die Zeit gekommen, sich viele Monate lang als Retter der Bauern zu positionieren. An vorderster Front ist da stets Fritz Grillitsch zu finden, der heute exakt zehn Jahre Präsident des ÖVP-Bauernbundes und damit einer der schwarzen Parteigranden ist. Grillitsch bemüht sich, der Position gewissermaßen den Steirerjanker auszuziehen und den Bauernbund nicht nur als agrarische Kampfgruppe, sondern als Anwaltschaft des gesamten ländlichen Raumes zu verankern. Zuletzt etwa, als er den umstrittenen deutschen SPD-Politiker und Migrationsskeptiker Thilo Sarrazin einlud.