Seit Monaten wird an der MedUni Graz zwischen Ärzten und dem Rektorat hart verhandelt. "Rund 40 Musterverfahren sind anhängig", sagt Ärztekammer-Vizepräsident Martin Wehrschütz, "dabei geht es um die Rechtssicherheit für die Mitarbeiter." Der Streitwert soll sich im Millionenbereich bewegen. Gestritten wird um angeblich falsche finanzielle Mitarbeitereinstufungen, die bei der Gründung der eigenständigen Medizinischen Universität vor zehn Jahren passiert sein sollen. Betroffen sollen neu eingestellte Ärzte und frühere Bundesdienst-Ärzte sein, die befürchten, dass sie beim Wechsel in neue Kollektivverträge nicht korrekt eingestuft worden seien und damit rund 6000 bis 12.000 Euro im Jahr verlieren. Laut Ärztekammer haben einige Ärzte schon recht bekommen. MedUni-Rektor Josef Smolle: "Die Rechtsstandpunkte sind in diesen Fällen sehr unterschiedlich. Als Verwalter öffentlicher Gelder müssen wir eben sehr sorgsam damit umgehen." Derzeit werden, unterstützt von der Ärztekammer, Vergleichsgespräche geführt. Für die MedUni könnte ein Vergleich einen beträchtlichen finanziellen Mehraufwand bedeuten. "In den nächsten zwei, drei Wochen könnten wir zu einer Lösung finden. Unser Vergleichsangebot ist so angedacht, dass jene Mitarbeiter, die nicht geklagt haben, nicht benachteiligt werden. Die Diskrepanz, über die wir reden, gibt es bei bestimmten Verträgen - der Rest, den die MedUni abgeschlossen hat, war rechtlich", betont Smolle.