Herbst 2005: Das Vorhaben Ausbau des Kastner-Dachs wird vorgestellt: Die Verkaufsfläche soll auf 50.000 m2 erweitert werden, auf das Dach wird ein Restaurant samt Terrassen und 360-Grad-Rundumblick aufgesetzt. Investitionssumme: rund 40 Millionen Euro. Ein Architektenwettbewerb wird ausgeschrieben. Von Beginn an ist klar: Das ist eine der heikelsten Baustellen der nächsten Zeit, nach der Aufregung um den Abbruch des „Kommod“-Hauses und den Umbau der Thalia handelt es sich um einen weiteren Prüfstein für das Unesco-Weltkulturerbe. Der Leitbetrieb Kastner & Öhler lässt keine Zweifel aufkommen, dass er mit seinem Projekt auch gegen die „Käseglocke“ über der Innenstadt kämpft: „Wenn keine Veränderung mehr möglich ist, kann die Stadt nicht lebendig bleiben“, so Martin Wäg im Kleine-Zeitung-Interview. Man wolle das Blechdach mit den Scheindächern aus den 1970er Jahren aufwerten – tatsächlich handelte es sich um ein Flachdach mit aufgesetzten Grabendächern, die keinen schützenswerten Bestand darstellten.