Er fuhr damals gerade mit seinem Fahrrad vom damaligen Sitz der Kleinen Zeitung in der Schönaugasse los. Die zugerufene Frage, wohin er denn radle, beantwortet er schnell: „Dorthin, wo ein Stadtredakteur gehört, in die Stadt.“ Die Stadt, Graz und seine Umgebung, das war Jahrzehnte lang das Leben von Hans Andrej, dem unerschütterlichen Felsen im Grazer Stadtressort der Kleinen Zeitung.

Während seines Lehramtsstudiums, er belegte Deutsch und Geschichte, begann der gebürtige Kärntner 1978 als freier Mitarbeiter, drei Jahre später erfolgte die Anstellung. Andrej blieb der Berichterstattung über Graz und Umgebung treu. Er war keiner, dem es um große Schlagzeilen ging, das überließ er gerne anderen, ihm ging es um die kontinuierliche, unaufgeregte Berichterstattung und das Service für die Leserschaft. Verbunden mit viel und akribischer Kleinarbeit. Stundenlang saß er im Rathaus bei Gemeinderatssitzungen, auch wenn der Inhalt der Sitzung keine große Story versprach, über Jahre war er Stammgast bei unzähligen Bürgerbesprechungen und verlieh dann den aktiven Grazerinnen und Grazern in der Kleinen Zeitung eine Stimme.

Hans Andrej meinte es stets gut mit der Stadt und deren Menschen. Neben dem Beruf als Journalist betrieb er eine Art Kleinlandwirtschaft. 2015 wechselte er nach 37 Jahren in der Redaktion in die Pension und gedachte, den Ruhestand im selbst errichteten Haus mit seiner Familie genießen zu können. Doch eine tückische Krankheit nistete sich bald ein, am 24. Dezember, drei Tage nach seinem 73. Geburtstag, verstarb er. Hans Andrej hinterlässt seine Frau Barbara, sowie eine erwachsene Tochter und einen gleichfalls erwachsenen Sohn.

Mit einer Heiligen Messe am 2. Jänner um 11 Uhr in der Pfarrkirche St. Peter und der anschließenden Beisetzung auf dem St. Peter Ortsfriedhof verabschieden wir uns von einem Kollegen, der sich bestem Journalismus verpflichtet fühlte und dort war, wo ein Journalist hingehört: bei den Menschen, in der Stadt.