Kathrin Nachbaur war eine, Theresa Rastl war eine, Sabrina Schober und Sigrid Höllmüller auch. Die Rede ist von Narzissenhoheiten, nach denen im steirischen Salzkammergut jetzt wieder gesucht wird. Das Narzissenfest geht heuer in die 59. Auflage, und genau so lange gibt es die Narzissenhoheiten. „So weit ich weiß, waren wir die Ersten, die eine Königin gekrönt haben“, sagt Narzissenfest-Chef Christian Seiringer, der betont, dass die Hoheiten ein tolles Marketingwerkzeug sind. „Deswegen gibt es inzwischen bei jedem großen Fest in Österreich eine Königin. Wir haben kein Problem damit, dass das von anderen abgekupfert wurde“, grinst er.

Die spätere Politikerin Nachbaur (Team Stronach und ÖVP) erinnert sich gerne an die Zeit als Narzissenkönigin zurück. Die Grazerin war 1998 19 Jahre alt. „Das war eine wunderschöne Zeit. Ich habe die Region sehr gerne repräsentiert, es war mir eine Riesenehre. Das Dirndl trage ich auch heute gerne, bis auf die Schuhe besitze ich noch die gesamte Ausstattung.“

Eine nicht weniger prominente Frau ritterte im Jahr 1987 um den Titel Narzissenkönigin. Die gebürtige Bad Ausseerin Ulla Weigerstorfer war zwar unter den Finalistinnen, wurde aber trotz Heimvorteil nicht unter die besten drei gereiht. Das dürfte die heute 49-Jährige aber schnell verschmerzt haben, wurde sie doch wenige Wochen später in London zur Miss World gewählt.

Erst vor zwei Jahren Königin war Theresa Rastl. Die Grundlseerin denkt gerne zurück. „Man knüpft so viele Kontakte und ist bei so vielen lässigen Veranstaltungen mit dabei. Das war schon eine tolle Sache“, meint sie. Die Königinnen nächtigen in der Zeit während des Festes im Vier-Sterne-Hotel Erzherzog Johann im Herzen Bad Aussees und werden von Hoheitenbetreuern bestens betreut. „Außerdem gibt’s Hunderte Fototermine. Man fühlt sich echt wie ein kleiner Star“, sagt Rastl lachend.

Ob es einen Heimvorteil bei der Wahl zur Königin gibt? „Natürlich bewerten auch mit der Region verbundene Menschen, aber es sollte keine Präferenzen in irgendeine Richtung geben. Im Saal sitzen so viele Leute“, erklärt Christian Seiringer. „Sie muss authentisch sein und zum Ausseerland passen.“

Dennoch gibt es Kriterien. So muss man zwischen 18 und 30 Jahre alt sein und gerne Tracht tragen. „Und kontaktfreudig sein“, ergänzt Seiringer. Die Bewerbung ist online, per Brief und persönlich möglich. Für die Bewerbung sind ein Lebenslauf, zwei Fotos und ein paar Zeilen, warum man Narzissenhoheit werden will, notwendig. Bewerbungsende ist der 27. April.

Zur Bewerbung geht es direkt hier: www.kleinezeitung.at/narzissenfest.