Dieser Tage jährt sich zum 80. Mal der Novemberpogrom. Dabei entlud sich der Volkszorn gegen die jüdische Bevölkerung. Synagogen, Geschäfte und Wohnungen wurden geplündert, Juden öffentlich gedemütigt. Die Behörden ließen den Mob gewähren. Die Reichskristallnacht selbst dürfte im Ausseerland ruhig verlaufen sein. Die Ereignisse rund herum fügen sich jedoch nahtlos in die antisemitische Haltung – in manchen Bereichen war man der Gesetzgebung im Dritten Reich sogar voraus. Etwa bei den Arisierungen, also dem Raub von jüdischem Vermögen. Dies wurde meist unter Zwang und Drohungen als „Verkauf“ eines Juden an Nichtjuden inszeniert. Viele haben sich damals bereichert, auch im Ausseerland.