Rund und um den Sommersbergsee wird ohnehin schon viel gestritten. Der ehemalige Eigentümer Hannes Wasner und sein Team liegen sich mit dem Käufer des Grundstücks, Anwalt Reinhard Hohenberg, in den Haaren. Jetzt sorgt die Causa auch für einen politischen Schlagabtausch. Die grüne Fraktionsführerin im Ausseer Gemeinderat, Elisabeth Welzig, hat in einem Newsletter Bürgermeister Franz Frosch aufgefordert, Fakten zu schaffen. Im Gespräch ergänzt sie: „Man sitzt in Bad Aussee wie das Kaninchen vor der Schlange, dabei ist es am See gar nicht so gefährlich. Was wollen denn Wasner und Co. machen, wenn 50 bis 100 Leute wieder baden gehen. Die Gemeinde, die immerhin mit Steuergeldern das Grundstück pachtet, soll ihren Verpflichtungen nachkommen. Etwa an den Stegen die behindertengerechten Stiegen einhängen und Rasen mähen. Und dafür nicht, wie Frosch meint, einen einzelnen Mitarbeiter, sondern einen ganzen Bautrupp hinaufschicken. Dann passiert überhaupt nichts, außer dass man ein paar Zetteln aufs Auto bekommt“, so Welzig aus eigener Erfahrung.

Bürgermeister Franz Frosch will den Angriff nicht auf sich sitzen lassen: „Das ist eine Frechheit. Sollen wir vielleicht Krieg führen am See?“, ärgert er sich. Immerhin wurden Personen dort zum Zahlen genötigt, es gibt Hundebisse, Besitzstörungsklagen und vieles mehr.
In der Tat ist aus Polizeikreisen ist zu erfahren: Auch heuer sind die Beamten jedes Wochenende am See, weil es Anzeigen gibt. „Der Rechtsstaat ist offenbar nicht imstande, hier geordnete Verhältnisse zu schaffen. Wir als Gemeinde sind natürlich willens, dass die Leute baden können, und das kann auch jeder, das hat uns der Eigentümer zugesichert. Aber wir übernehmen keine Haftung und werden dort auch nichts unternehmen. Das geht nicht“, so Frosch.

Hohenberg hat am Grundstück zu Sicherungsmaßnahme gegriffen. Offenbar wurde in das von ihm miterworbene, ehemalige Gasthaus eingebrochen. Eine Objektsicherungsfirma hat dort die Fenster mit Spezialvorrichtungen so verbarrikadiert, dass es nur mit Gewalt möglich ist, sich Zugang zu verschaffen. Von Hohenbergs Seite will man zu den Vorgängen am See keine Stellungnahme abgeben. „Die Verfahren laufen, kein Kommentar“, heißt es.