Durchaus harmonisch lief das Jahr in der Landespolitik aus. In Interviews mit dem steirischen ORF-Fernsehen gaben sich Landeshauptmann Franz Voves und ÖVP-Chef Hermann Schützenhöfer zum Jahreswechsel weitgehend sachlich. Der Landeshauptmann präsentierte sich als Wirtschaftsfachmann, indem er über Wege aus der aktuellen Wirtschaftskrise sinnierte. Aufhorchen ließ er mit dem Gedanken, in der Energiewirtschaft die Privatisierungen wieder rückgängig zu machen. Ob das auch die Rückkehr der alten Steweag-Privilegien bedeutet, sagte Voves nicht

"Neuer Stil". Wie Schützenhöfer sprach Voves auch über die neue Koalition im Bund, mit der er sich "außerordentlich zufrieden" zeigte. Bei Werner Faymann und Josef Pröll werde ein "neuer Stil" erkennbar.

Kuschelkurs. Genau das kann der Landeshauptmann-Stellvertreter nicht erkennen. Schützenhöfer ist der Kuschelkurs in Wien "zu offensichtlich". Zusammenarbeit sei ja angesagt, doch müssten auch die "Konturen der eigenen Position erkennbar sein", richtete er Pröll indirekt aus.

Diagnose. Überraschend Schützenhöfers Diagnose, dass auf Landesebene die Zusammenarbeit besser sei, "als das die Medien berichten". Nur die gelegentlichen Machtdemonstrationen der SPÖ etwa in Personalfragen stoßen dem ÖVP-Chef auf: "Die glauben, dass sie mit 41,6 Prozent die Macht über das ganze Land haben".

Summen. Die Summen, die sich über die vergangenen zehn Jahre angesammelt haben, sind beachtlich. Exakt 801.281,23 Euro haben die KPÖ-Mandatare in Stadt und Land seit 1998 von ihrem Politikergehalt abgezwackt und sozial Bedürftigen zukommen lassen. Heuer haben Klubchef Ernest Kaltenegger, die Grazer Stadträtin Elke Kahr sowie die Landtagsabgeordneten Renate Pacher, Claudia Klimt-Weithaler und Werner Murgg 141.675,41 Euro ausgeschüttet. Kahr: "Das Entscheidende ist, dass wir unbürokratisch handeln, um etwa Delogierungen zu verhindern." Heuer brauchten 1344 Personen in der ganzen Steiermark Hilfe - so viele wie noch nie. Offenbar schlagen die prekären Beschäftigungs- verhältnisse, voll durch.

Spendenbericht. Auch das BZÖ legte einen Spendenbericht vor. Die Grazer Gemeinderäte Gerald Grosz und Georg Schröck haben heuer 17.000,40 Euro gespendet. Nicht nur Familien bekamen Geld, auch einzelne Maturaklassen oder die BZÖ-Ortsgruppe Aich-Assach - für Kindergarten- und Schulstartgeld - durften sich freuen.