Trotz der Grün-Zuwächse in der Steiermark bei der Nationalratswahl sieht der obersteirische Landtagsabgeordnete Lambert Schönleitner keinen Grund in Jubel auszubrechen. "Es ist uns nicht gelungen, trotz Erosion der Großparteien, vom frei werdenden Potenzial zu profitieren." Daher müsse man für die Landtagswahl 2010 die Fortsetzung der Parteireform vorantreiben und die Organisationsentwicklung forcieren.

Zu intellektuell. "Ich höre oft den Vorwurf, wir Grüne sind zu abgehoben und zu intellektuell. Es braucht auch eine Gefühlsebene, um die Leute zu erreichen", so der Grün-Abgeordnete. Es müsse zu einer aktiven Öffnung der Partei kommen. Als ersten Schritt bietet er eine Einladung an alle Wähler und Funktionäre des Liberalen Forum und der Liste Dinkhauser an, zukünftig bei den Grünen mitzumachen. "Das sind zum Teil grundvernünftige Menschen, die wir bei den Grünen dringend zur Verbreiterung brauchen", gab Schönleitner eine mediale Suchmeldung auf.

Elisabeth Hakel als Alternative. Für echte Diskussionen dagegen sorgt die künftige Liezener Nationalratsabgeordnete Elisabeth Hakel, die noch nicht einmal angelobt ist. Sie sei, so ist aus bestimmten Teilen der Partei zu hören, "ministrabel" und somit eine echte Alternative zu Frauenministerin Heidrun Silhavy. Hinter dieser Forderung soll indirekt kein Geringerer stehen als Vater Rudolf Hakel, seines Zeichens Bürgermeister der Stadt Liezen. Auch in der Bundespartei scheint Hakel einige Fürsprecher zu haben, lebt sie doch bereits seit längerem in der Bundeshauptstadt: Ab 1998 als Bundesgeschäftsführerin der Jusos, dann seit 2000 als parlamentarische Mitarbeiterin von Ex-Minister Caspar Einem und seit 2007 als Pressesprecherin von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer. Dass Hakel die steirische Frauenvorsitzende Silhavy jetzt schon "derhebt", ist fraglich.