Der Facharbeitermangel macht sich zunehmend auch im Bezirk Liezen bemerkbar, speziell in technischen Berufen fehlt qualifizierter Nachwuchs. Der regionale Beschäftigungspakt setzt dieser Entwicklung jetzt den Schwerpunkt "Bildungsplattform" entgegen. Ziel ist die bessere Kooperation zwischen schulischer Ausbildung und Wirtschaft. "Der Status der Lehre ist nicht berauschend, weil die Möglichkeiten mit einem Lehrabschluss völlig falsch eingeschätzt werden. Gemeinsam mit dem Bezirksschulrat wollen wir Lehrberufe in den Schulen populär machen und möglichst früh ansetzen, dem Fachkräftemangel abzuhelfen", erklärte Helmut Blaser von der Wirtschaftskammer gestern in einer Pressekonferenz in Liezen. Wichtige Bausteine dafür: Projekte zur Berufsfindung und möglichst viele Schnupperangebote in Betrieben.

Hebung des Niveaus. Bezirksschulinspektor Franz Lyssy dazu: "Die besten Lehrlinge sitzen in der AHS-Unterstufe. Wir hören vielfach, dass die Wirtschaft bei den Schulabgängern Defizite ortet, hier gilt es in den Schulen anzusetzen." Stichworte: Hebung des Niveaus in den Hauptschulen und Polytechnischen Lehrgängen und Differenzierung des Unterrichts je nach Leistungsfähigkeit der Schüler. "Ein Meilenstein ist für mich das neue Poly in Rottenmann, das gestern eröffnet wurde. Wenn wir das Mobilitätsproblem lösen können, ist es sogar möglich, mehr als die derzeit drei Klassen zu führen", so Lyssy.

Mehrere Jahre. Das Programm der Bildungsplattform ist auf mehrere Jahre aufgebaut, heuer wird eine Ist-Erhebung durchgeführt um die Bedürfnisse der Wirtschaft herauszufiltern. Außerdem wird es Abstimmungsgespräche zwischen Vertretern des Beschäftigungspaktes, angesiedelt beim Regionalmanagement, und den Schulen geben, um Schwächen festzustellen und zu analysieren.