In dem neuen Spital in Schladming werden zwar schon seit rund einem halben Jahr Patienten behandelt, aber am Donnerstag wurde hochoffiziell die Eröffnung gefeiert.

Historischer Moment. "Ich tue mir schwer, meine Gefühle unter Kontrolle zu halten - es ist ein historischer Moment", gestand Harald Simader, ärztlicher Leiter des Diakonissenkrankenhauses, in aller Offenheit ein. Nicht nur für die Patienten, auch für die Mitarbeiter sei das neue Haus ein Segen, da sich die Arbeitsbedingungen deutlich verbessert hätten. Architekt Hans Nickl erinnerte sich an den Beginn seiner Tätigkeit in Schladming: "Ich habe mir das alte Spital angeschaut und mich gewundert, dass man dort überhaupt noch arbeiten kann. Aber ich habe den besonderen Geist des Hauses gespürt und wahrscheinlich ist es überhaupt nur deswegen so lange gegangen. Mich hat begeistert, mich welchem Engagement und auch mit welcher Freude auch unter den schwierigen Bedingungen gearbeitet wurde." Der Schladminger Bürgermeister Jürgen Winter hob neidlos seinen Vorgänger Hermann Kröll auf das Podest. "Es ist seiner Hartnäckigkeit und seinem unermüdlichen Einsatz zu verdanken dass das Spital trotz großer Schwierigkeiten doch noch gekommen ist."

Es geht um die Menschen. Gerhard Gäbler, Rektor des Diakoniewerkes, erklärte die Grundsätze des Hauses: "Es geht hier nicht um Fälle oder den Blinddarm von Zimmer 212, sondern um den Menschen. Wir wollen in der Tradition der Diakonissen Nächstenliebe gestalten und leben." Dem Krankenhaus die Ehre erwiesen auch Landsrätin Kristina Edlinger-Ploder und Gesundheitslandesrat Helmut Hirt, die Segnung des Hauses nahmen Bischof Herwig Sturm und Bischofsvikar Heinrich Schnuderl vor.

Mit Laptop zur Visite. Der ärztliche Leiter ist nicht nur auf das modern ausgestaltete Krankenhaus stolz, sondern auch auf die Einführung der elektronischen Krankenakte. "Krankengeschichte, Befunde und Pflegedokumentation werden digital erfasst, das ist ein Meilenstein in der Versorgung und eigentlich ein Pilotprojekt", erklärt Harald Simader. Die Ärzte und das Pflegepersonal kommen in Schladming mittlerweile mit dem Laptop zur Visite.

Das Krankenhaus. Schladming ist als Standardkrankenhaus klassifiziert, es gibt eine Interne Abteilung, eine Chirurgie samt Department für Unfallchirurgie, eine geburtshilfliche Abteilung und eine Intensivstation. Die vier Stationen verfügen über 100 Betten, 17 weitere Betten können während der Tourismussaisonen problemlos eingeschoben werden.