Als Nutztier spielt das Pferd heute in unseren Breitengraden kaum eine Rolle mehr. "Zu Unrecht", meint etwa der Bad Mitterndorfer Rudolf Seebacher. "Für sehr viele Arbeiten ist der Traktor besser, beim Durchforsten im Wald ist man in manchen Bereichen mit dem Pferd aber nach wie vor besser dran", ist er überzeugt. Spinnerei oder nicht? Seebacher, auch als "Pferdekurier" bekannt, ist jedenfalls Teil der Initiative "Altes Wissen mit Zukunft". Dahinter steht eine ganze Gruppe von Landwirten, Handwerkern und Historikern, die am 15. September in Pichl-Kainisch ein Best-of aus vergangenen Tagen präsentieren. Dazu gehören etwa auch vergessene Künste aus dem Gartenbau. "Wenn man mit älteren Bäuerinnen spricht, wird schnell klar, dass man sich bis in die 1950er-Jahre im Sommer fast ausschließlich selbst versorgt hat", erklärt Karin Hochegger. "Die Samen fürs Weißkraut wurden damals unter den Bäuerinnen weitergegeben." Sie präsentiert mit Johanna Marchner-Pichler bei der Veranstaltung auch alte Obst- und Gemüsesorten samt Tipps und Tricks für den Anbau. Mit Franz Feuchter zeigt ein Biobauer neue Ansätze zum Thema Kompostierung und Bodenqualität.