Das Fällen von Bäumen im Stadtgebiet ist in Liezen ein sensibles Thema. So gingen in den sozialen Netzwerken 2019 die Wogen hoch, als bekannt wurde, dass der gut 15 Meter hohe und mehrere Jahrzehnte alte Mammutbaum am Liezener Marktplatz umgeschnitten werden soll. „Deshalb ist das Ganze verschoben worden. Jetzt aber geht es nicht mehr anders“, sagt Andrea Heinrich, Bürgermeisterin der Bezirkshauptstadt.

Denn es sorgen nicht nur die Nadeln des Baums immer wieder für Schäden. Hauptthema ist ein anderes, und zwar das Abwerfen von Ästen. „Das ist ein Selbstreinigungsprozess des Baums – laut Baumgutachter ist er nicht krank. Er steht einfach nur am falschen Platz.“

In der kommenden Woche muss der rund 15 Meter hohe Baum gefällt werden
In der kommenden Woche muss der rund 15 Meter hohe Baum gefällt werden © KLZ / Dorit Burgsteiner

Mitte nächster Woche wird gefällt

Im Umfeld des Baums sind viele Passanten unterwegs, vor allem Patienten, die das Facharztzentrum aufsuchen, und Kinder auf dem Weg zur Schule. „Wenn ein Ast ein Schulkind trifft, das gerade darunter vorbeigeht, dann kann man wohl vom Schlimmsten ausgehen“, so die Bürgermeisterin. Und weil auch das Wetter immer extremer werde – Stichworte Sturm und Schnee – müsse der Baum nun endgültig weichen. Der Gemeinderat habe sich darauf „überfraktionell geeinigt“.

Zwei jener Stellen, an denen große Äste abgebrochen sind
Zwei jener Stellen, an denen große Äste abgebrochen sind © KLZ / Dorit Burgsteiner

Mitte der kommenden Woche wird der Mammutbaum gefällt. Im Zuge der Umgestaltung des Liezener Hauptplatzes, die freilich auch den Marktplatz vor dem Facharztzentrum miteinschließt, werde für eine Ersatzbepflanzung gesorgt, heißt es. Eine bestimmte Baumart ist noch nicht ausgewählt worden, fest steht, dass es eine sein wird, die dem Klimawandel trotzen kann.

© Stadtgemeinde Liezen

Nicht der erste Baum, der für Aufregung sorgte

Wie die Blütenesche, die jetzt den katholischen Kirchhof ziert. Im vergangenen Frühjahr hat das Fällen jener Fichte, die zuvor dort stand, einen Sturm der Entrüstung in der Bezirkshauptstadt ausgelöst. Seitens der Stadt wurde damals argumentiert, es bestehe die Gefahr eines Wipfelbruchs. Der Ankündigung, einen Baum für den Kirchhof zu stiften, ließ man mit dem Pflanzen der Blütenesche wenige Wochen später Taten folgen.