Vier herausragende Absolventen von Grazer Universitäten wurden am Freitag "sub auspiciis praesidentis rei publicae" promoviert. Der Elektrotechniker Martin Forstinger, die Informatiker Christoph Erwin Dobraunig und Thomas Unterluggauer (TU Graz) sowie der Mathematiker Michael Kniely (Universität Graz) erhielten die Ehrenringe der Republik aus der Hand von Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

Kandidaten für eine Promotion im Beisein des Bundespräsidenten und den Empfang des Ehrenringes der Republik Österreich müssen alle Oberstufenklassen mit "ausgezeichnetem Erfolg" abgeschlossen, die Matura mit "Auszeichnung" abgelegt, sowie auch sämtliche Diplom- und Rigorosenprüfungen mit "sehr gut" abgeschlossen haben. Die TU Graz und Universität Graz, die u.a. durch die NAWI-Graz-Kooperation im Bereich der Naturwissenschaften eng verbunden sind, haben erstmals in ihrer Geschichte eine gemeinsame "sub-auspiciis"-Feier durchgeführt.

Kryptografische Verfahren

Der gebürtige Kärntner Christoph Erwin Dobraunig (geb. 1987) hat an der TU Graz Telematik mit dem Schwerpunkt Mikroelektronik und Sicherheit in der Informationstechnologie studiert. Im Dezember wird er ein Erwin-Schrödinger-Auslandsstipendium an der niederländischen Radboud Universität Nijmegen antreten und weiter an der Entwicklung kryptografischer Verfahren forschen.

Fahrzeugentwicklung

Aus Oberösterreich stammt Martin Forstinger (geb. 1988). Er hat schon während seines Elektrotechnik-Masterstudiums Stromregelungskonzepte für die Regelung von Drehfeldmaschinen untersucht und Verbesserungsideen aufgezeigt. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit der Verbesserung von Antriebsstrang-Prüfständen, die in der Fahrzeugentwicklung eine immer größere Rolle spielen. Sein Konzept ist heute bereits in vielen kommerziellen Prüfständen im Einsatz, teilte die TU Graz mit. Aktuell ist der passionierte Outdoor-Freizeitsportler bei einem Grazer Regelungstechnik-Spezialisten in der Forschung und Entwicklung tätig.

Halbleiter

Michael Kniely (geb. 1988) hat sowohl ein Mathematik- als auch Physikstudium an der Universität Graz mit Auszeichnung abgeschlossen. Die Dissertation führte ihn ans Institut für Mathematik der Technischen Universität München. Mithilfe von Partiellen Differenzialgleichungen konnte er den Ladungstransport von Elektronen und Löchern in Halbleitern beschreiben und versuchte mit Computersimulationen elektronische Anregungen in Halbleitern in ihrer zeitlichen Entwicklung vorherzusagen. Seine Forschungsarbeiten will er am Institute of Science and Technology Austria vorantreiben.

Schutz der Internet-Privatsphäre

Thomas Unterluggauer (geb. 1988) studierte Telematik an der TU Graz und war schon neben dem Studium als Software Developer und Test Engineer tätig. Mit seiner Dissertation behandelte er sogenannte Seitenkanalattacken. Damit versuchen Angreifer kryptografische Schlüssel oder digitale Spuren auszulesen und sich somit Zugang zu sensiblen Daten zu verschaffen. Am Institut für Angewandte Kommunikations- und Informationstechnologie entwirft er Sicherheitsmaßnahmen gegen solche Angriffe sowie Hard- und Softwareimplementierungen zum Schutz der Privatsphäre im Internet der Dinge.

(APA)