Es ist der Reigentanz einer ganzen Region. Der Volkstanz "Kolo" gehört zur bekanntesten Tanzart am Balkan. Getanzt wird fast überall: in Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Serbien oder Albanien. Auf Hochzeiten, Volksfesten und manchmal sogar in Clubs. Für den Tanz ziehen die Tänzerinnen und Tänzer oft die sogenannte "nošnja" an, die traditionelle Tracht, die je nach Region anders aussieht.

Bein über Bein, zwei Schritte zur Seite, dann mit dem rechten Fuß ins Leere schießen, zwei Schritte zur anderen Seite, dann das Gleiche mit links – die Schritte sind komplex und unterscheiden sich je nach Land minimal voneinander. 2017 hat UNESCO in Serbien den Volkstanz in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. "Der 'Kolo' hat eine wichtige integrative Funktion. Jung und Alt tanzen im Kreis zur Musik", heißt es.

Kolo-Fans beim zweiten Grazer Folklore Festival

Die Lebendigkeit des Tanzes wird auch durch die Organisation lokaler, regionaler und nationaler Messen, Festivals und Wettbewerbe gewährleistet. Dazu fand heute das zweite Grazer Folklore Festival in der Kuss-Halle in Seiersberg statt. Organisiert vom serbischen Kulturverein "Kolo Sreće".

Erwartet wurden rund 700 Besucherinnen und Besuchern und Tanzvereine aus ganz Österreich, darunter auch die frisch gebackenen Europameister "Mokranjac". Ihre Choreografie wurde im Rahmen eines Tanzwettbewerbs in Serbien ausgezeichnet. Für die meisten Menschen vor Ort hat "Kolo" eine ganz besondere Bedeutung: "Es ist Tradition, Kultur und Brauch in einem", sagt Ljiljana Aksentić, Vereinsobfrau des Tanzvereins "Kolo Sreće".