Es ist ein Leben auf der Sonnenseite: Zwei Vollzeit-Einkommen, eine liebe Tochter, viel Fröhlichkeit in der Familie. "Nie hätte ich gedacht, dass wir einmal Hilfe brauchen", schüttelt Herr F. den Kopf.

Erste dunkle Wolken brauen sich über der jungen steirischen Familie zusammen, als ihr Zuhause zu einer gesundheitlichen und psychischen Belastung wird. Die Wände sind feucht, Schimmel bildet sich. Die Hausverwaltung schickt einen Bausachverständigen, der feststellt, dass sich die Werte gerade noch im Grenzbereich befinden. Dabei fangen die Sesselleisten an sich aufzubiegen und die Fenster "rinnen" förmlich.

Die Geburt ihres Buben bringt die Familie wieder zum Strahlen. Doch die Sorgen bleiben. Schlimmer noch: "Stundenlang hat unser Kleiner nachts gehustet, fast keine Luft mehr bekommen, geschrien und geweint. Wir waren immer im Panikmodus, sind neben ihm gelegen, haben uns nicht schlafen getraut." Eine kräftezehrende Ärzte- und Krankenhaus-Rallye beginnt. Dort muss wegen Corona ein Elternteil stets draußen bleiben: "Ich hab mir immer gedacht: Sehe ich meinen Buben jetzt das letzte Mal?" Die Schwester ist tapfer, weiß, dass sie zurückstecken muss. "Mit einem kranken Kind verlagert sich alles. Unsere Große liebt ihren Bruder abgöttisch." Ein Test zeigt schließlich, dass Asthma in Verbindung mit einer Allergie dem Buben zu schaffen macht. Hund und Katze müssen schweren Herzens weggegeben werden.

Asthma-Erkrankung verschlimmert sich

Nach dem Karenzjahr kehrt Frau F. zurück an ihren Arbeitsplatz. Weil der Kleine so oft krank ist, nehmen die Eltern abwechselnd Pflegeurlaub, brauchen ihren Urlaub auf, sind selbst im Krankenstand. Die vielen Abwesenheiten führen schließlich zur Kündigung von Frau F. "Sie hat ihren Hund verloren, die Arbeit, dazu der Wohnungsstress. Sie war immer eine Frohnatur, aber das alles hat sie auf den Boden geworfen", denkt Herr F. an diese dunklen Tage zurück.

Für das Asthma des Buben ist die schimmlige Wohnung verheerend. Die erneut kontaktierte Hausverwaltung schickt bloß einen Maler, der lachend meint, bei so feuchten Wänden könne er nichts tun. Familie F. wird klar, dass es höchste Zeit ist, die Reißleine zu ziehen. Die Suche nach einem neuen Zuhause gestaltet sich schwierig, erzählt Herr F. seufzend: "Ich in Umschulung, meine Frau arbeitslos und krank – von 50 Vermietern haben alle 'Nein' zu uns gesagt. Einer hat erst zugesagt und dann gesagt, jemand würde 150 Euro mehr zahlen, wir sollten noch einen Fünfziger drauflegen."

"Steirer helfen Steirern" hilft

Aber schließlich ist es da, ein Häuschen zur Miete. Der Umzug bringt Kosten mit sich, für Heizöl reicht das Geld längst nicht mehr. Herr F. wendet sich an "Steirer helfen Steirern", der Verein übernimmt eine Tankfüllung. "Das war eine sehr große Hilfe für uns", freut sich Herr F. "Wir waren so erleichtert. Unser Sohn blüht richtig auf." Was er sich von der Zukunft wünscht? "Nach all dem traut man sich gar nicht mehr optimistisch zu sein. Man fragt sich: Was kommt als Nächstes? Ich wünsch’ mir nur, dass die Kinder gesund sind, dass wir gut über die Runden kommen."