Die Methoden der Betrüger nehmen immer mehr zu. Bereits im Februar gab es eine Welle an unzähligen Erpresser-Mails. Als Absender waren häufig die Polizei oder auch Europol angegeben. Die Anschuldigungen standen in Zusammenhang mit Kinder- oder Cyberpornografie, Pädophilie und Exhibitionismus. Anfang April beging ein Obersteirer deswegen sogar Suizid. In seinem Abschiedsbrief gab der kurz vor der Pension stehende Mann an, er könne mit dieser Anschuldigung nicht leben. Als er tot aufgefunden wurde, war das Mail noch auf dem Bildschirm.

Jetzt erhielt ein Steirer erneut ein ähnliches Schreiben, angeblich von der Generaldirektion der Staatspolizei. Ihm wird unter anderem Pädophilie vorgeworfen. Sollte er nicht innerhalb von 72 Stunden antworten, werden seine Kontaktdaten veröffentlicht. Zudem soll er in allen europäischen Behörden als Sexualstraftäter registriert werden.

Betrüger greifen zum Telefon

Doch bei dieser Betrugsmasche bleibt es nicht. In den letzten Tagen wurden in der Steiermark vermehrt wieder sogenannte "Robocalls" registriert. Dabei handelt es sich um Anrufe, wo mittels Computerstimme potenzielle Opfer aufgefordert werden, Tastenkombinationen einzugeben, weil ihre Bankdaten angeblich gestohlen wurden.

Neu ist allerdings: Dass Täter nun auch österreichische und vor allem bekannte und vertraute Mobilfunk- bzw. Vorwahlnummern verwenden. Zum Beispiel: 0699, 0681, 0680 etc.

Da es sich in diesen Fällen bereits um einen Betrugsversuch handelt, ersucht die Polizei alle Betroffenen Anzeige zu erstatten. Das sollte in der nächstgelegenen Polizeidienststelle erfolgen. Gleichzeitig warnen die Ermittler davor, auf die Forderungen der Betrüger einzugehen: "Weder die Polizei noch andere Institutionen fordern mittels E-Mail oder Anruf eine Sofortüberweisung auf ein möglicherweise sogar ausländisches Konto. Es ist wichtig, misstrauisch zu bleiben und unbekannten Personen keine persönlichen Daten weiterzugeben", betont Polizeisprecher Heimo Kohlbacher.

Im Fall von Betrugsanrufen sollten die unbekannten Nummern entweder direkt am Mobiltelefon bzw. über den Mobilfunkbetreiber blockiert werden. Das gilt auch bei Ping-Anrufen mit ausländischen Nummern, die oftmals nur kurz läuten lassen. Hier gilt: Auf keinen Fall zurückrufen. Das kann im schlimmsten Fall zu hohen Kosten führen.