Unser Leben ist heute rundum so ausgeklügelt, dass man es kaum merkt. Was bedeutet etwa der Begriff "Kühlkette", den man so rasch dahinsagt? Eine Menge Überlegung und Optimierung steckt dahinter. Wir sehen dabei nur das Ende, das kundenseitig ist. Und selbst da fällt uns kaum auf, dass die Präsentation vieler Waren im Lebensmittelgeschäft über einen Kühlschrank erfolgt.

Dahinter steckt viel Know-how und das Bemühen, die Anlagen nicht nur optisch elegant zu gestalten, sondern auch die Technik zu verbessern.
Die Firma AHT (der Name stand ursprünglich für "Austria Haustechnik", wird aber so nicht mehr verwendet) hat sich schon lange dem Thema ressourcen- und umweltschonende Kühltechnik im Lebensmittelhandel verschrieben und ist hier Vorreiter.

Geringes Global Warming Potencial

AHT war der erste Hersteller, der mit steckerfertiger Technologie (eigener Kältekreis und Stromanschluss), wie man es vom Kühlschrank zu Hause kennt, in den Markt der kommerziellen Kühl- und Gefriergeräte gegangen ist. Auch beim Thema Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ist man schon lange federführend: Flächendeckend wurden Glasdeckel an den Kühltruhen eingeführt und das natürliche Kältemittel Propan verwendet.

Andere Systeme arbeiten im Remote-Modus: Die Kälteerzeugung befindet sich in einem eigenen Raum und das Kältemittel wird über Leitungen in die Kühlschränke verteilt.

Nachteile gegenüber einer steckerfertigen Lösung sind dabei der hohe Installationsaufwand, der erhöhte Bedarf an Kältemittel und geringe Flexibilität zu nennen.

Wegen der gesetzlichen Vorgaben setzen sich natürliche Kühlmittel gegenüber synthetischen langsam allgemein durch. Propan hat ein sogenanntes Global Warming Potential von 0,07, synthetische Kühlmittel können einen GWP-Wert von 4000 haben.

Propan hat auch Nachteile, denn es ist brennbar. Deshalb darf die Menge von Propan in einem Kühlkreis 150 Gramm nicht übersteigen. Eine Folge: Pro Kühlgerät müssen oft mehrere Kühlkreise verbaut werden. Das ist aufwendig und teuer. Noch heuer im Jahr 2022 soll die Norm geändert werden. Die maximale Füllmenge pro Kältekreis soll auf etwa 500 Gramm erhöht werden.

Nachwuchs wird benötigt

Deshalb ist die Entwicklungsabteilung (etwa 75 Personen an mehreren Standorten) weiterhin damit beschäftigt, die Komponenten zu verbessern und die Kühlstrategien (wie geht man damit um, dass der Kunde die Geräte öffnet? Wie optimiert man den Luftschleier bei offenen Geräten?) zu optimieren. Es gibt eine Zusammenarbeit mit heimischen Technischen Universitäten, aber auch mit brasilianischen Universitäten – dort steht auch ein Werk.

Doch Jauk seufzt: "Wir wollen unser Team erweitern, aber der Personalmarkt im Bereich Kältetechnik ist derzeit wie leergesaugt."