Die Weststeirerin Petra Steinlechner promovierte an der Universität Graz im Fach Psychologie und hat jahrelange Erfahrung in Privatwirtschaft, Lehre und Forschung. An der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Graz (KPH) ist sie als Professorin im Fachbereich Entwicklungs- und Kommunikationspsychologie tätig, ihr Schwerpunkt liegt auf der Förderung von Wohlbefinden bei Volksschulkindern. Ihr gegenwärtiges Forschungsprojekt „Happy Children“ läuft in enger Kooperation mit . der Kristiania University College Oslo und der Medizinischen Universität Graz mit Professorin Nandu Goswami am Lehrstuhl für Physiologie.

Worum geht es in Ihrem Forschungsbereich?

Petra Steinlechner: In meinem aktuellen Forschungsprojekt „Happy Children“ geht es darum, mit welchen Bewegungskonzepten unsere jüngsten Schüler*innen bestmöglich gestärkt werden können. Basierend auf einem norwegischen Vorläuferprojekt untersuche ich mit Kolleg*innen der Medizinischen Universität Graz die Auswirkungen von mehr Bewegung im Unterricht auf Kreislauf- und Stressparameter, sowie auf psychologischer und pädagogischer Ebene.

In welchem größeren Zusammenhang steht diese Forschung?

Steinlechner: Durch die Pandemie und den damit verbundenen Bewegungsmangel ist die Forderung nach mehr Bewegung an den Schulen wieder stärker in den Fokus gerückt. Das bewährte Unterrichtskonzept „Bewegtes Lernen“ stärkt Kinder in ihrem natürlichen Bewegungsdrang und führt gleichzeitig zu einer Verbesserung ihres körperlichen und seelischen Wohlbefindens sowie ihrer schulischen Leistungen. Zusätzlich zum Unterrichtsfach Bewegung und Sport wird Bewegung auch in andere Fächer eingebaut und so das Ausmaß an täglicher Bewegung erhöht.

Wie sind Sie ursprünglich zu Ihrem Fach gekommen? 

Steinlechner: Ich habe gewissermaßen den umgekehrten Weg genommen: zuerst die Praxis, dann die Theorie. Durch meine langjährige Erfahrung im Bereich der Erwachsenenbildung stieg mein Interesse, mehr über die zugrundeliegenden pädagogischen und psychologischen Theorien zu erfahren. Diese Neugier mündete im Entschluss, Psychologie zu studieren – den ich nie bereut habe.