Vor einem Jahr ging’s im Raum Graz gerade rund: 1000 Pollen pro Kubikmeter Luft – nicht nur für Uwe Berger, Leiter der Forschungsgruppe Aerobiologie und Polleninformation an der MedUni Wien und damit Leiter des Österreichischen Pollenwarndienstes, war das eine „außerordentlich starke Belastung“. Sondern vor allem für alle Allergiker.

Deren Leiden beginnt allerdings nicht erst, wenn die Haseln blühen. Sondern schon im Dezember. Ging man früher davon aus, dass Haselnüsse in der Weihnachtsbäckerei („Keksallergie“) Allergien um diese Zeit auslösen können, weiß man heute, dass der Täter ein anderer ist: die Purpurerle, die immer öfter in Städten – auch in Graz – angepflanzt wird und immer mehr Allergiker auf die sprichwörtliche Palme bzw. in die Allergieambulanzen bringt. Sie blüht nämlich schon vor Weihnachten.

Mittlerweile ist sie abgeblüht, dafür kommen jetzt die Haseln zum Zug. „Wir haben schon erste Werte in der Pollenfalle“, erklärt Berger – und auch wenn die Belastung noch gering ist: „Wir sehen dort, wo Haseln an sonnigen, geschützten Plätzen stehen, dass sie schon stäuben.“ Darum der schmerzhafte Rat: Allergiker, die von Corona die Nase voll haben und Sonne tanken wollen, sollten nicht gerade am Waldrand oder an Gewässern spazieren gehen. „Wir erwarten in den nächsten Tagen schon starke Belastungen“ – vor allem in Graz, aber auch überall sonst, wo’s langsam wärmer wird. Bis Ende Februar (je nach Region) kommen dann die Erlen dazu, ab Ende März sind Birken und Eschen dran.