Nun kommt auch Schwung in das regelmäßige Testen im Bereich der Hauskrankenpflege in der Steiermark. Der Bund – konkret die Ages – stellt jetzt Testmaterial für wöchentliche Testungen der Mitarbeiter zur Verfügung, spätestens nächste Woche wird damit begonnen. Bisher war das nicht so, die Mitarbeiter der mobilen Hauskrankenpflege wurden nur im Verdachtsfall getestet.

„Wir fallen in der Aufmerksamkeit immer zwischen den Spitälern und Pflegeheimen durch“, klagt eine Mitarbeiterin. „Bisher wurden wir nur ein einziges Mal getestet, und das war, weil Covid-Fälle aufgetaucht sind.“ Viele Klienten würden aber fragen, ob man wohl regelmäßig getestet werde, so wie das in anderen Bereichen üblich sei.

Das wird von den Trägern der Hauskrankenpflege in der Steiermark bestätigt. Bisher habe man ausschließlich anlassbezogen getestet. „Nein, es wurde bisher nicht gescreent“, betont Brigitte Schafarik, Geschäftsführerin der Volkshilfe Steiermark. Allerdings habe man – anders als im stationären Bereich – keine Ansteckungsfälle erlebt.

„Unsere Mitarbeiter sind extrem gut ausgerüstet. Über ihrer Arbeitskleidung haben sie eine Schürze, Handschuhe, Maske und Brille.“ Das sei für die Mitarbeiter ziemlich mühsam und anstrengend. Aber: Seit Monaten habe es keinen Fall der Ansteckung zwischen Betreuern und Klienten gegeben. „Beim kleinsten Verdachtsfall wurde sofort getestet, wir hatten auch immer ausreichend Testmaterial“, betont Schafarik. An den Kosten lag es nie, die wurden schon bisher vergütet.

Schafarik ist – wie ihre Kollegen von den anderen Trägerinstitutionen – sehr stolz auf die Bilanz, denn ein Teil der Klienten sind sogar Personen, die mit Covid-19 aus dem Spital kommen. Tatsächlich betreue man insgesamt mehr Menschen als in allen Pflegeheimen zusammen.

Auch die steirische Patienten- und Pflegeombudsfrau Michaela Wlattnig verweist auf die Erfolge. „Wir dürfen das nicht vergleichen mit dem stationären Bereich. Es ist kein Fall bekannt, dass es zu einer Übertragung gekommen wäre.“ Auch gesetzlich waren Screenings nie vorgesehen, aber sie verstehe sehr gut den Unmut der Mitarbeiter.
Die Träger stellen sich jetzt auf das Screening ein, bestätigen Rotkreuz-Sprecherin Anna Eisner-Kollmann und Kollege Christian Taucher von der Caritas.