Sie erinnern sich an den November 2019? Am 13. 11. brach der Winter über die Obersteiermark herein – und das buchstäblich: Straßen mussten gesperrt werden, Tausende Haushalte waren ohne Strom und das LKH Stolzalpe überhaupt von der Außenwelt abgeschnitten.

Nicht, dass das wünschenswert wäre – heuer allerdings ist der Schnee bis dato (fast) ganz ausgeblieben. Nur ein Beispiel: Bei der Messstelle der Zentralanstalt für Meteorologie in Gröbming, wo sonst im November 50 bis 60 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zusammenkommen, wurden heuer 2,6 gemessen. Das war’s. „Minus 95 Prozent“, fasst es Christian Pehsl von der Zamg trocken zusammen – „de facto hat es nur einen nennenswerten Niederschlagstag“ in diesem Monat im Ennstal gegeben. Selbst in Deutschlandsberg waren es mit 36 Liter pro Quadratmeter deutlich mehr, unterm Strich aber auch „viel zu wenig“.

Dabei: Wenn man es über alle drei Monate sieht, war der meteorologische Herbst 2020, der am Montag zu Ende geht, ein durchaus durchschnittlicher. Auch, was die Niederschläge angeht. Den fehlenden Regen bzw. Schnee vom November machten ein nasser September und Oktober wett.

Auch sonst lag der Herbst im Schnitt – die Temperaturen waren „minimalst zu hoch gegenüber dem Mittel“, fasst Pehsl zusammen. Wobei: Im September kratzten die Temperaturen tatsächlich noch knapp an der 30-Grad-Grenze, am 15. 9. wurden in Bad Radkersburg noch 29,1 Grad gemessen. Am kältesten war es dafür voriges Wochenende in Zeltweg, da fielen die Temperaturen auf minus 8,8 Grad – wobei bei unserer Anfrage am Freitag Christian Pehsl einräumte, dass „noch zwei, drei kalte Nächte“ kommen können. Viel mehr als die knapp minus neun Grad sollten es aber nicht werden.