Was ist die Motivation Hunderter ehrenamtlicher Hospizmitarbeiterinnen, die in der Steiermark ehrenamtlich Menschen in den schwersten Stunden des Lebens begleiten? Eine Frage, die beim Roundtable-Gespräch „Am Ende steht Leben“ Montagabend Roswitha Fraiß ohne zu überlegen beantwortete. Es sei, sagte sie spontan, eine Herzensangelegenheit. „Wenn man einmal das Gefühl erleben darf, bei einem Sterbenden dabei zu sein, der seinen Frieden gefunden hat, ist das etwas Wertvolles, der Tod verliert seinen Schrecken“, erzählte sie.

Über die Motivation, sich in der Hospizarbeit zu engagieren, sprach auch Styria-Vorstandsvorsitzender Markus Mair, der zum Hospizbotschafter ernannt wurde. „Was tut eine Gesellschaft, damit diese letzten Tage des Lebens zu einem Abschnitt werden können, die nicht nur mit Furcht verbunden sind?“, fragte Mair. „Da möchten wir einen Beitrag leisten“, betonte er.

Die Veranstaltung im Stream zum Nachschauen:

Die aktuelle Situation stellt alle Hospizmitarbeiterinnen seit Monaten vor enorme Herausforderungen. „Die Beschränkungen durch Corona haben uns mitten ins Herz getroffen“, erzählte die Geschäftsführerin der steirischen Hospizbewegung, Sabine Janouschek.

"Es bleibt eine Lücke"

Im Mittelpunkt der Hospizbegleitung stehen Berührung, Zuhören, Gespräche, der direkte Kontakt. „Wir haben Hunderte Ideen entwickelt wie wir anders da sein können, aber es bleibt eine Lücke“, betonte Janouschek.

Ob es möglich ist, eine schwere Erkrankung nicht nur negativ zu sehen? Die Künstlerin Rebecca Anouche, die an diesem Abend auch mit Liedern beeindruckte, beeindruckte mit ihrem Umgang mit ihrer Krebserkrankung: „Ich lebe heute bewusster und achtsamer, sehe es als Geschenk, weil alles nicht mehr so selbstverständlich ist. Es hilft mir sehr, im Jetzt zu leben.“