Martin Auferbauer studierte Soziologie und Sozialpädagogik. Seit 2017 ist er Professor für Bildungssoziologie und Inklusion an der Pädagogischen Hochschule Steiermark, dazu Genderbeauftragter und Mitglied der Curricularkommission Ausbildung sowie Lehrbeauftragter am Institut für Erziehungs-und Bildungswissenschaft an der KFU

Worum geht es in Ihrem Forschungsbereich? 

Martin Auferbauer: Die Lebensbedingungen Jugendlicher in Österreich sind sehr unterschiedlich. In einer  Studie aller österreichischen Pädagogischen Hochschulen haben wir gerade erhoben, wie sich die „Lebenswelten“ Jugendlicher in ganz Österreich gestalten. Dazu konnten wir über 17.000 SchülerInnen etwa zu folgenden Themen befragen: Wie leben und lernen beziehungsweise arbeiten sie? Was machen sie in ihrer Freizeit? Was erwarten sie von der Zukunft? Wie ist es um ihr Wohlbefinden bestellt? Wie nehmen sie Politik wahr? 

In welchem größeren Zusammenhang steht diese Forschung? 

Martin Auferbauer: Wir untersuchen, wie die Antworten der Jugendlichen zusammenhängen mit dem Status der Eltern, dem Geschlecht, der regionalen Herkunft oder etwa dem besuchten Schultyp. Dadurch werden Strukturen hinter den individuellen Biographien sichtbar. Das so gewonnene Gesamtbild und der Vergleich der Bundesländer sollen nützlich sein für die Gestaltung von Angeboten für Jugendliche, aber natürlich auch für LehrerInnen und JugendarbeiterInnen.

Wie sind Sie ursprünglich zu Ihrem Fach gekommen?

Martin Auferbauer: Ich habe schon während meines Soziologiestudiums in einer Einrichtung für wohnungslose junge Menschen gearbeitet. Deren Geschichten und Problemlagen sind sehr unterschiedlich. Dieses Wissen und das Bewusstsein für Diversität sowie für möglichst individuelle Förderung versuche ich nun in die Aus-, Fort- und Weiterbildung von PädagogInnen einzubringen.