Hoffen und bangen: Der Zustand jener 24-Jährigen aus dem Bezirk Wels-Land, die am Samstag bei einem Bootsunfall auf der Salza 15 bis 20 Minuten unter Wasser gedrückt worden war, war gestern nach wie vor kritisch.

Es war das tragische Ende eines Ausflugs aus freudigem Anlass: Einer aus einer oberösterreichischen Freundesrunde hatte zum Geburtstag einen Raftingausflug geschenkt bekommen. Insgesamt neun Personen waren am Samstag mit dabei: eine Frau aus der Gruppe, die wildwassererfahren ist, an der Salza schon mehrfach für ein Unternehmen gearbeitet hatte und den Fluss und die Verhältnisse bestens kennt – sowie acht Personen, die sich auf drei sogenannte Outside-Boote aufteilten. Nämlich auf zwei Dreier- und ein Zweier-Boot. Alle neun Teilnehmer waren gut ausgerüstet mit Neoprenanzug, Schwimmweste, Helm ...

Die Führerin, schildert Alpinpolizist Klaus Jäger, fuhr mit einem Kajak voraus. Bei allen schwierigen Stellen ließ sie die anderen einzeln nachkommen. Dort, wo es dann zum Unfall kam, „waren die schwierigsten Stellen schon alle mehr oder weniger vorbei ...“
Und trotzdem passierte es: Die Kajakfahrerin fuhr wieder voraus, die anderen hinten nach – zuerst eines der Dreierboote. Vorne saß eine Frau, in der Mitte das spätere Opfer, dahinter deren Freund (26). Drei Felsen ragen an dieser Stelle aus dem Wasser. An sich könne man dort gut vorbeifahren, so der Alpinpolizist – das Boot stieß aber gegen den ersten Felsen.

Und damit nahm das Unglück seinen verhängnisvollen Lauf: Das Boot drehte sich und wurde, quer treibend, auf den zweiten Felsen gedrückt. Dabei kenterte es, alle drei Insassen kamen unter Wasser.

Auch er habe kämpfen müssen, um sich befreien zu können, schilderte gestern der Freund, der hinten gesessen war – er schaffte es aber, kam an die Oberfläche, sah, dass auch die Frau von vorne heraußen war. Er versuchte noch verzweifelt, seine Freundin zu befreien, prallte aber mit dem Kopf gegen den Felsen und wurde abgetrieben.

Die Führerin der Gruppe paddelte sofort mit ihrem Kajak zurück zur Unfallstelle. Doch auch sie konnte das Unfallboot nicht vom Felsen wegbringen. Inzwischen kamen bereits andere Gruppen. Letztlich gelang es jemandem, mit einem Messer das Outside-Boot aufzuschneiden – als die Luft entwich und das Boot gedreht werden konnte, kam auch das Opfer frei. Es wurde sofort abgetrieben. Die Führerin sprang nach, bekam die 24-Jährige zu fassen und zog sie auf eine Sandbank.

Von dort weg begann der Kampf um das Leben der jungen Frau. Auch zwei Ärzte waren zufällig unter einer der dazugekommenen Raftinggruppen. Schließlich wurde die Patientin vom Team des Rettungshubschraubers C15 per Seilbergung aus dem kaum zugänglichen Gelände geholt und unter ständiger Reanimation nach Amstetten geflogen.

Insgesamt waren an dem Rettungseinsatz mehr als 80 Mann beteiligt: Feuerwehr, Bergrettung, Wasser- und Wildwasserrettung, Rotes Kreuz, Polizei und Alpinpolizei, der Hubschrauber des Heers und der C 15, das Kriseninterventionsteam ...

Während des Einsatzes gab es übrigens noch zwei weitere an der Salza. So konnte von der Feuerwehr Palfau ein Tscheche (32) gerettet werden.