Er ist nie da, aber immer für alle seine Gäste da. Immer und überall. Er hat stets ein Glaserl vom Rosé, der in Triest schon seit zwei Saisonen unverzichtbar ist, aber den Weg nach Graz nur findet, weil Macello seine Gäste teilhaben lässt. Er begeistert alle für sein Italien, das er als Kleinod ins Marktrevier auf den Grazer Lendplatz importiert.

Mit dem Standl voll Proscioutto und Prosecco hat er nicht nur Künstlern, Architekten, Rentnern und Hipstern eine Heimat in der Murvorstadt gegeben. Er hat in den letzten 33 Jahren auch wichtige Aufbauarbeit geleistet. Aus dem Bauernmarkt zweiter Klasse – in Konkurrenz zum Kaiser-Josef-Markt bei der Oper – ist längst eine zweite erste Adresse für Genießer geworden.

Dabei war sein Weg als Szene-Standler nicht vorgezeichnet. Vielmehr war er Spross einer Traditionsfleischerei: „Mein Großvater hat 1907 im Stammhaus in Wettmannstätten die Messner-Krainer kreiert.“ Er hat den Fleischauerei-Betrieb von seinem Vater 1982 übernommen und – mit bis zu 33 Mitarbeitern – bis 1997 geführt: „Dann hatte ich genug von der Konkurrenz der Supermärkte, dem Druck in der Branche, der Jammerei.“

Messner sperrte den Laden zu, behielt den Fleischerstand auf dem Grazer Lendplatz und erfand sich 1998 als Macello neu. Was half: Der Weststeirer hatte in seiner Ausbildung viel Erfahrung in Deutschland gesammelt, vor allem aber in Italien, wo er in der Prosciutto-Produktion gearbeitet und in Lifestyle und Sprache perfekt Italienisch gelernt hat. Nach dem Platzumbau 1999 hat er mit seinem Stand den Platz im Rotlicht- und Migrantenviertel kulinarisch und atmosphärisch auf einen neuen Level gehoben. Zug um Zug folgten Wirte, Architekten, Hipster. Sie sind alle seine Gäste.

Heute feiert er 33 Jahre als Standler, 20 Jahre als Macello am Platz. Ein Fest, das er und seine Gäste sich mit vollem Einsatz verdient haben. Seine Fazit nach all den Jahren: „Ich bin kein Wirt, ich bin Standler – mit Leib und Seele.“