Eigentlich sollten sie heute kein Thema mehr sein: die Masern. Die EU-Staaten hatten sich verpflichtet, sie bis 2015 auszurotten – passiert ist das Gegenteil. Im Vorjahr wurden in Europa 60.000 Masern- und 64 Todesfälle gemeldet, allein in Österreich erkrankten 77 Menschen.

Heuer gab es bereits doppelt so viele Fälle, nämlich 145 – und das mit Stand Anfang Oktober ... Die meisten traten übrigens in der Steiermark auf – wo es jetzt einen neuen Fall gibt. Eine Touristin brachte die Masern wieder ins Land.

Es ist schon seltsam. Die Fachwelt ist sich einig, dass bei dieser hoch ansteckenden Krankheit – acht bis 21 Tage dauert es, bis sie ausbricht, ansteckend ist sie aber schon etwa vier Tage vor dem Auftreten des Ausschlags – nur eines hilft: eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent. Davon sind wir weit entfernt. Nicht nur, weil es Impfmuffel oder auch einfach nur Menschen gibt, die vergessen, dass es zwei Teilimpfungen und nicht nur eine braucht – sondern auch, weil sich Eltern aus Überzeugung dagegen aussprechen.

Und damit in Kauf nehmen, dass nicht nur ihr eigenes Kind, sondern auch jedes andere in der Umgebung angesteckt wird. Was das heißt, hat sich in der Steiermark mit einem Masernfall in der Grazer Kinderklinik heuer dramatisch gezeigt.