Die richtige Schreibweise von Straßennamen ist kein Kinderspiel. Dabei gebe es nur eine Handvoll Regeln zu beherzigen, weiß der pensionierte Lehrer Manfred Koch. Er durchforstete den Straßenschilderwald im Land. Sein Befund: Viele Städte liegen grob daneben.

Ein Wegweiser: Hieß es einst Schloßweg, muss es nach der Rechtschreibreform Schlossweg heißen. In Graz aber heißt es weiter „Schloßbergplatz“, weil der Stadtfelsen sein scharfes s als Eigennamen in die neue Ära herübergerettet hat. Es ist der Kreiskyplatz, aber der Dr.-Bruno-Kreisky-Platz. Am öftesten stolpern Gemeinden über Bindestriche und Getrenntschreibung. Es darf nicht Grazerstraße, es muss Grazer Straße auf dem Schild stehen. Aber! Großglocknerstraße. Verwirrt?

Bevor Sie jetzt schimpfen: einmal Lehrer, immer Lehrer. Manfred Koch pocht darauf, es sei kein Kavaliersdelikt, wenn auf offiziellen Straßenschildern Anarchie herrscht. Er hat recht. Man muss ja nicht alle Tafeln sofort austauschen. Das kostete ein Heidengeld. Aber man sollte künftig Kardinalfehler vermeiden. Land, Städte- und Gemeindebund – vielleicht hängt ja wer eine Regelkunde in Gemeindestuben auf. Damit wir endlich den richtigen Weg finden.