Es kann so schnell gehen, und niemand ist davor gänzlich gefeit: Man will das Nudelwasser abgießen und der Einjährige krabbelt zwischen den Füßen herum. Die Kinder sitzen in der Badewanne und eines dreht plötzlich das heiße Wasser auf. Der heiße Tee, gerade noch in der Hand der Tante, ergießt sich über die Nichte. Ein Kleinkind schafft es, ein Feuerzeug zu entzünden.

Die Spezialisten der Brandeinheit für Kinder und Jugendliche kennen diese Fälle zur Genüge. Und sie wissen, dass da oft nicht nur Narben auf der Haut zurückbleiben, sondern auch auf der Seele. Welche Mutter, welcher Vater, Verwandte und Freunde haben keine Schuldgefühle, wenn ein Kind ihretwegen verletzt wird. Oder weil man einen Moment weggeschaut hat.

Geholfen wird auf dieser bundesweit einzigen Kinder-Spezialstation nicht nur den kleinen Patienten mit den großen Schmerzen. Sie werden auch in den folgenden Jahren betreut, wenn sie wachsen und ihre Narben mit ihnen. Auch ihre Angehörigen bekommen Hilfe, so ein Trauma zu verarbeiten.

Wie gut, dass es bei aller Tragik ein solches hoch spezialisiertes Zentrum für die Jüngsten gibt. Und damit Hoffnung auch im schlimmsten Fall.