Zuletzt war es ruhig geworden um eines der großen Umwelt- und Wirtschaftsstreitthemen der vergangenen Jahre: den Einsatz von Stahlwerksschlacke im Straßenbau. Die Ruhe dürfte derzeit allerdings vor allem dem angespannten Warten geschuldet sein. Denn am Zug sind in der Causa inzwischen die Höchstrichter, von deren Spruch vor allem für Stahlwerke wie die Grazer Marienhütte eine Menge – wenn nicht sogar die betriebliche Existenz – abhängt.

Alles dreht sich dabei um die sogenannte Elektroofenschlacke. Diese fällt in Graz als Restprodukt der Stahlproduktion an und wurde traditionell als günstiger Schotterersatz in Straßenbauprojekten weiterverwertet. Bis vor sechs Jahren eine juristische Bombe hochging, deren Druckwellen bis heute spürbar sind. Das Zollamt leitete wegen des Schlacke-Einsatzes bei der damaligen Baustelle Graz-Ost Ermittlungen ein, weil es sich – so die Lesart der Juristen – bei der Schlacke um Abfall handle, für dessen Abgabe millionenschwere Entsorgungsgebühren zu zahlen gewesen wären.