Wenn Sie jetzt in Pension gehen, waren Sie 38 Jahre evangelische Pfarrerin, seit 2009 in der Grazer Heilandskirche, der größten evangelischen Gemeinde Österreichs. Wie ist es dazu gekommen?
ULRIKE FRANK-SCHLAMBERGER: Eigentlich hat alles mit dem Studium begonnen. Ich habe mich für die Theologie entschieden, weil sie so viel einschließt: Geschichte, Sprache, Musik, soziales Engagement. Natürlich war es auch die jugendliche Suche nach dem, was dem Leben Sinn gibt. Für mich hat evangelisch sein immer bedeutet, seine Gedanken einbringen zu können. Das fasziniert mich bis heute: Menschen in ihrem Glauben wahrzunehmen und ihnen zu zeigen, dass Kirche auch heißt, ein gutes Leben für alle zu wollen.