Was für Tage! Über das politische Schicksal der EU wird heute entschieden, über jenes von Sebastian Kurz am Montag. Mit in der „Ziehung“ sind auch die steirischen ÖVP-Minister Juliane Bogner-Strauß und Hartwig Löger. Löger ist ja in der Vorwoche zum ersten steirischen Vizekanzler seit Josef Riegler 1991 mutiert. Bogner-Strauß erbte von Heinz-Christian Strache das Beamten- und Sportressort. Beide wurden also in der Krise aufgewertet, könnten aber in der kommenden Woche darin untergehen. Denn es ist ja ein Misstrauensantrag gegen die gesamte verbliebene Regierung denkbar.

Anders als bei Mario Kunasek, der schon übermorgen als Mandatar im Landtag angelobt wird, stünde den ÖVP-Ministern die Landespolitik nicht als Wartesaal für ein allfälliges Comeback zur Verfügung, weil sie hier nie kandidiert haben. Bogner-Strauß könnte immerhin in den Nationalrat zurückkehren, in diesem Fall müsste der Grazer Josef Smolle weichen, der 2017 ihr Mandat übernahm.

Schwieriger ist die Lage für Löger, der im Dezember 2017 aus der Uniqa-Versicherung in die Regierung gewechselt war. Der 53-Jährige könnte in die Privatwirtschaft zurückkehren, aber das würde wohl das Ende seiner politischen Laufbahn sein. Will er also Politiker bleiben, hätte er nach einem Misstrauensvotum eine „Wartefrist“ zu überstehen.