Mit dem steirischen Wahlschluss am Mittwochmittag ist der Reigen der AK-Wahlen 2019 abgeschlossen. Die Stimmenauszählung werde bis knapp vor Mitternacht dauern, so ein AK-Sprecher zur APA. Das vorläufige Endergebnis wird am Donnerstagvormittag in Graz präsentiert. In den westlichen Ländern gab es Verluste für die stärksten Fraktionen, im Osten bauten die roten Kämmerer ihre Spitzenpositionen aus.

Die Wahllokale in der Steiermark schlossen um 12.00 Uhr. Bei der Briefwahl gilt der Poststempel, dieser muss das Datum 10. April tragen. Die Stimmen konnten auch in einem der 25 AK-Briefkästen eingeworfen werden, die sich überwiegend auf den zentralen Plätzen der Bezirkshauptstädte, Einkaufszentren oder am Grazer Hauptbahnhof befanden. Die Wahlbeteiligung 2014 hatte 38,3 Prozent betragen und war gegenüber 2009 leicht gesunken.

Vorläufiges Ergebnis

Die Auszählung der Stimmen - noch ohne die Briefwahlkarten - soll gegen Mitternacht beendet sein, das vorläufige Ergebnis wollen die Spitzenkandidaten am Donnerstag um 10.00 Uhr im Festsaal der Grazer Arbeiterkammer präsentieren. Für die Zeit davor haben sich die Fraktionen offenbar auf Stillschweigen geeinigt. Am Sonntag um 13.00 Uhr wird das endgültige Wahlergebnis samt Briefwahlkarten vorliegen. Die konstituierende Vollversammlung ist mit 23. Mai festgelegt.

In der Steiermark waren 427.421 Personen wahlberechtigt, um über die Verteilung der 110 Sitze in der Vollversammlung zu entscheiden. Stärkste Fraktion in der steirischen AK ist die FSG mit 64 Mandaten bzw. 57,7 Prozent. Sie stellt mit Josef Pesserl auch den Präsidenten. 2014 hatte die FSG in der Steiermark mit Pesserl mit rund acht Prozentpunkten kräftig verloren, deshalb wurde die Parole "Halten der Absoluten" ausgegeben. Die zweitstärkste Fraktion, jene der Christgewerkschafter (FCG) mit 19 Sitzen, hatte 2014 leicht verloren. Spitzenkandidat Franz Gosch rechnete für heuer aber mit Gewinnen. Stark zugelegt auf 16 Mandate hatten 2014 die Freiheitlichen, Spitzenmann Harald Korschelt peilte "Halten des Ergebnisses bzw. Verbesserung" an. Die viertgrößte Fraktion, die Grünen und Unabhängigen Gewerkschafter (AUGE/UG), wollen mit Spitzenfrau Sandra Hofmann ihre sechs Sitze ebenfalls halten bzw. ausbauen. Dies gilt auch für den Gewerkschaftlichen Linksblock (GLB), der vier Mandate hat, bzw. die Liste Kaltenbeck (ein Mandat).

Bisherige Resultate

In den acht übrigen Bundesländern sind die Wahlen bereits geschlagen bzw. haben schon konstituierende Vollversammlungen stattgefunden. Im Westen Österreichs brachten sie Verluste für die jeweiligen Platzhirsche - in Tirol und Vorarlberg verloren die schwarzen, in Salzburg die roten Gewerkschafter. In Kärnten endete der Urnengang mit einem leichten Plus der FSG. Im Osten Österreichs endeten die Urnengänge durchwegs mit Erfolgen für die sozialdemokratischen Gewerkschafter. In Wien, Niederösterreich und Oberösterreich konnten die Roten ihre "Absoluten" weiter ausbauen, während der schwarze Arbeitnehmerbund ÖAAB-FCG Verluste hinnehmen musste. Im Burgenland hielt die FSG mit 71,9 Prozent nahezu ihr Resultat von 2014, verlor aber ein Mandat an den ÖAAB.

Die Spitze der Bundesarbeitskammer wird von der AK-Vollversammlung im Juni gewählt. Die Bestätigung der Wiener Präsidentin Renate Anderl als Chefin der Bundesorganisation gilt als sicher: Traditionell werden die Wiener und die Bundeskammer in Personalunion geführt.