Was haben die Sprachen „Fachchinesisch“, „Juristendeutsch“, „Bürokratisch“ und „Amtsdeutsch“ gemeinsam? Viele verwenden sie, keiner versteht sie.

Als erstes Bundesland österreichweit setzte man in der Grünen Mark nun mit dem Projekt „Verständliche Steiermark“ zur sprachlichen Groß-Entrümpelung an. Vier Arbeitsgruppen mit 40 Mitarbeitern aus allen Abteilungen der Landesverwaltung und der Bezirksbehörden haben im letzten Jahr rund 100 Dokumente, Formulare oder sonstige Schriftstücke, die in Masse zur Kommunikation mit den Bürgern verwendet werden, überarbeitet. Immer mit dem Ziel: Alles soll leichter verständlich sein. Das begann bei der neuen Hausordnung der Landesbibliothek und geht bis zu Formularen für die Wohnunterstützung.

Und nun kommen Sie ins Spiel: „Zur Überprüfung, ob die überarbeiteten Dokumente wirklich leichter verständlich sind, suchen wir Bürgerinnen und Bürger aus allen Lebensbereichen. Denn nur sie sind in diesem Bereich die wahren Experten und nicht professionelle Wording-Berater“, sagt Inge Farcher, Leiterin der Kommunikationsabteilung des Landes.
Bevor also die überarbeiteten Dokumente in Echtbetrieb gehen, sollen sie noch einmal von den „Bürgern von nebenan“ auf ihre Verständlichkeit überprüft werden. Wer bei der großen Jurysitzung am 25. Mai in den schönen Gemäuern der Aula der Alten Uni Graz (auch die Landeshauptleute werden vorbeikommen) mitmachen möchte, kann sich bis 18. Mai anmelden.

Als nächster Schritt ist noch in diesem Jahr ein (leicht verständlicher) Internet-Auftritt geplant, wo Bürger auch Amtsdeutsch-Dokumente, die sie sprachlich überfordern, hochladen können.

In der Verwaltung der Stadt Graz gibt es ein derartiges Projekt („Graz verständlich“) schon seit Ende 2016.